US-Präsident Donald Trump (73) zeigt sich auf Twitter erleichtert, dass Nordkoreas Führer Kim Jong Un (36), den Trump auch schon seinen Freund nannte, trotz gegenteiliger Gerüchte am Leben ist.
Seit dem Politbüro-Treffen am 11. April gab es - bis am Freitag - kein Lebenszeichen mehr von Nordkoreas Jungdiktator. Spekulationen schossen ins Kraut, Kim sei womöglich an einem missglückten Noteingriff am Herzen verstorben.
Doch offenbar vertraut auch der mächtigste Mensch der Welt Nordkoreas staatlichen Medien und nimmt sie beim Wort. Als sei Kim wiederauferstanden, schrieb Trump in der Nacht auf Sonntag auf Twitter: «Ich für meinen Teil freue mich, dass er wieder da ist, und es geht ihm gut!»
Es war Kims erster öffentlicher Auftritt seit fast drei Wochen. Feierlich schneidet der dritte Stammhalter der Kim-Dynastie bei einer Eröffnungszeremonie in einer Düngemittelfabrik das rote Band durch. Kim soll dort laut dem Parteiorgan «Rodong Sinmun», der grössten Zeitung Nordkoreas, «prächtig den 1. Mai» verbracht haben.
Die Bilder zeigen, was Nordkorea zeigen will: Einen strahlenden Kim bei bester Gesundheit, der noch ein paar Kilos zugelegt zu haben scheint - und der nicht, wie die Gerüchteküche schon wissen wollte, bestenfalls in vegetativem Zustand auf dem Sterbebett liegt. Oder für den, schlimmstenfalls, bereits die Nachfolge und eine monumentale Abdankung geplant werden.
Wurde Kim trotzdem operiert?
Ganz will das von den USA finanzierte Internetportal «Daily NK», das die Kim-Todesgerüchte losgetreten hatte, die Schmach von Falschinformation nicht auf sich sitzen lassen. Das Newsportal zitiert jetzt medizinische Experten, wonach Markierungen auf Kims Unterarm auf einen Eingriff deuten könnten.
Dazu wurde Videomaterial akribisch ausgewertet. Kim habe aufgrund einer Markierung auf seinem rechten Unterarm womöglich einen «kardiovaskulären Eingriff» gehabt, so das Portal. Ein Bild vom 11. April zeigt kein solches Merkmal an der gleichen Stelle auf Kims Arm.
Am Sonntagmorgen meldete die südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap allerdings, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass Kim operiert worden sei. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Die angeblich am 1. Mai geschossenen Bilder zeigen Kim lächelnd und in bester Verfassung - mit auch seiner jüngeren Schwester Kim Yo Jong (32) an seiner Seite, die bereits als seine Nachfolgerin gehandelt wird.