Die Jugendgang MS-13 terrorisiert seit Jahren New York. Jetzt wurde sie selber hart getroffen. Die Immigrationsbehörde hat in New York 39 Mitglieder verhaftet. Alle in der Region um Long Island. Dort sind seit Januar 17 Morde registriert worden, die eindeutig auf das Konto der MS-13 gehen.
US-Präsident Donald Trump beansprucht den Erfolg für sich. Er hatte schon kurz nach seiner Wahl versprochen, die Gang auszulöschen. Jetzt schreibt er triumphierend auf Twitter: «Wie versprochen, unsere Kampagne gegen die MS-13-Gang geht weiter.»
Das ist auch dringend nötig. Denn die MS-13 tötet, stiehlt und vergewaltigt und kontrolliert ganze Stadtviertel. In den letzten Jahren verübte sie mehr Verbrechen denn je. Die skrupellose Gang breitet sich zurzeit in Nord- und Lateinamerika rapide aus und hat in den USA und im Ausland bereits zwischen 50'000 und 100'000 Mitglieder.
MS steht für Mara Salvatrucha: eine Kombination aus den Worten «Mara» (Bande), «Salva» (Salvadorianer) und «Trucha» (Slang-Begriff für Wachsamkeit). Die Zahl 13 weist auf die 13. Strasse hin, die im heutigen Gebiet der MS-13 liegt.
Schuld an ihrer Ausbreitung ist in Trumps Augen sein Vorgänger Barack Obama. Seine Migrationspolitik sei zu lasch gewesen. Er werde dafür sorgen, dass die Grausamkeiten ein Ende nehmen, seine Regierung werde die Gang beseitigen, twitterte Trump im April.
Seit ihrer Gründung in den 1980er-Jahren in Los Angeles durch Migranten aus El Salvador, Honduras und Guatemala (wo auch heute noch ihr Zentrum liegt) häuft die Bande jedes Jahr rund 31 Millionen Franken an. Obwohl jedes Jahr mehr Mitglieder verhaftet und lebenslänglich in den Knast gesteckt werden.
Rund 100 Mitglieder der MS-13 werden wöchentlich nach Südamerika abgeschoben. Wie viele von ihnen illegal in die USA zurückkommen, ist laut «Insight Crime» nicht bekannt.
Mord, Drogen, Waffen
Die Mitglieder der MS-13 gelten als extrem rücksichtslos und sind dafür bekannt, auch Unbeteiligte ohne Skrupel zu töten und zu vergewaltigen. Ebenso auf das Konto der Gang gehen Drogen- und Waffenschmuggel, Entführungen, Menschenhandel, Anschläge und Erpressungen.
Neben der Mafia wird die Gang deshalb heutzutage sogar als gefährlichste und brutalste Gang der Welt bezeichnet.
Brutales Aufnahmeritual
Wie brutal sie vorgeht, zeigt bereits ihr Aufnahmeritual: Eine Gruppe Männer prügelt während 13 Sekunden auf den Anwärter ein. Kandidatinnen werden häufig von allen Bandenmitgliedern vergewaltigt. Wer überlebt, darf mitmachen.
Schlagzeilen machte Mitte April der Fall von Justin Llivicura (†16). Er war in die Fänge der MS-13 geraten und wurde im Long Island Park in New York ermordet.
Unter den Opfern befinden sich auch Nisa Mickens (†15) und Kayla Cuevas (†16), ebenfalls aus New York. Sie wurden mit einer Machete angegriffen und mit einem Baseballschläger zu Tode geprügelt. Vier MS-13-Mitglieder wurden für diesen Mord zur Rechenschaft gezogen. (stj)