Eine Woche lang fehlte von Oluwatoyin Salau jede Spur, nun ist die Leiche der 19-jährigen «Black Lives Matter»-Aktivistin in Florida aufgefunden worden. Neben ihr lag der leblose Körper von Victoria Sims, eine 75-jährige Seniorin, die ebenfalls als vermisst galt. Die Polizei von Tallahassee ermittelt wegen Mordes und hat am Sonntag den 49-jährigen Aaron Glee festgenommen.
Salaus Tod erhält grosse Medienaufmerksamkeit. Sie war eine laute «Black Lives Matter»-Aktivistin und zog nach dem Tod von George Floyd (†46) mit Kolleginnen um die Strasse. Im Internet erlangte Salau lokalen Heldenstatus, weil sie im Mai bei einer Protestveranstaltung eine flammende Rede hielt. «Letztendlich kann ich meine scheiss Hautfarbe nicht ablegen. Überall, wo ich verdammt nochmals hingehe, werde ich nach meiner Hautfarbe bewertet, ob es mir gefällt oder nicht ... Also raten Sie mal? Ich werde daran sterben. Ich werde an meiner verdammten Hautfarbe sterben. Du kannst mir meine verdammte schwarze Hautfarbe nicht wegnehmen.»
«Sie hatte so viele Träume und gab nie auf»
Am Tag ihres mysteriösen Verschwindens berichtete Salau auf Twitter, dass sie sexuell missbraucht wurde. Ihre Freundin Chynna Carney bestätigte gegenüber CNN die Echtheit des Twitter-Profils. In den Tweets berichtete Salau, dass sie in eine Kirche aufsuchte, um einige persönliche Gegenstände abzuholen. Ein Mann hätte ihr angeboten, sie dorthin zu fahren. Als sie ankamen, hätte er sie sexuell belästigt, so Salau auf Twitter. Es ist allerdings unklar, ob es sich beim verhafteten Glee um jenen Mann handelt, der Salau mutmasslich belästigt hatte.
Ihre Freundin Chynna Carney berichtete gegenüber CNN, dass Salau eine sehr talentierte junge Frau war. Sie hätte ihre eigene Kleidung entworfen und sich dafür das Nähe und Malen selbst beigebracht. «Sie hatte so viele Träume und gab nie auf», sagt Carney. «Als sie anfing, mit uns zu protestieren, war sie so glücklich, wie ich sie noch nie gesehen habe.» (nim)