Der US-Präsident Donald Trump hat den Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas bei einem Telefonat darüber in Kenntnis gesetzt, dass er die US-Botschaft, derzeit noch in Tel Aviv, gedenkt nach Jerusalem zu verlegen. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag.
Bereits vergangene Woche hatte US-Vizepräsident Mike Pence anlässlich der Veranstaltung zum 70. Jahrestag der Verabschiedung des UN-Teilungsplans für Palästina, der den Weg zum Staat Israel freimachte, in New York mitgeteilt, dass Trump derzeit «aktiv prüft, wann und wie die Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt werden kann».
Jerusalem als Israels Hauptstadt ist ein «inakzeptabler Schritt»
Trump hatte bereits während seines Wahlkampfs angekündigt Jerusalem als «unteilbare Hauptstadt» Israels anzuerkennen. Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. So teilte der Sprecher des Palästinenser-Präsidenten mit, dass dieser «vor den schwerwiegenden Auswirkungen dieser Entscheidung auf den Friedensprozess sowie Sicherheit und Stabilität in der Region und der Welt gewarnt» habe, wie «Focus Online» schreibt.
Ein Palästinenserstaat ohne Ost-Jerusalem als Hauptstadt ist laut Abbas nicht denkbar. Der Palästinenser-Präsidenten bezeichnete Trumps Absicht gemäss Abbas' Sprecher als einen «inakzeptablen Schritt». Abbas werde mit Staatschefs in aller Welt in Kontakt bleiben, um Trumps vorhaben zu verhindern.
Der türkische Präsident Recep Tayyipp Erdogan wirft Trump vor mit seinem Vorhaben, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, eine «rote Linie» für Muslime überschritten zu haben. (rad)