Der wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen angeklagte Jeffrey Epstein muss die Tage bis zu seinem Gerichtsurteil im ungemütlichen New Yorker Knast Metropolitan Correctional Center (MCC) verbringen. Dort wurde der US-Milliardär nun verletzt in seiner Zelle entdeckt.
Erst vor einer Woche war entschieden worden, dass der 66-jährige Epstein nicht auf Kaution freikommt. Der Angeklagte stelle «eine Gefahr für andere und die Gemeinschaft» dar, so die niederschmetternden Worte des zuständigen Bezirksrichters.
Gegenüber «NYDailynews» sagte Opfer-Anwältin Lisa Bloom, sie sei froh, dasss Epsteins möglicher Suizidversuch misslang: «Wir wollen ihn lebend, damit ihm die Gerechtigkeit widerfahren kann, die schon so lange überfällig ist.»
Will er nur Verlegung erzwingen?
Über den genauen Zustand von Epstein herrschte zunächst noch Ungewissheit. Mehrere US-Medien berichten, dass der Zelleninsasse versucht habe, sich zu erhängen. Epstein sei zwar bei Bewusstsein gewesen, als Wärter ihn entdeckt hatten. Er habe aber schwere Verletzungen im Halsbereich davongetragen.
Andere Quellen sprechen von nur leichten Verletzungen, die möglicherweise sogar durch die Attacke eines Mitinsassen entstanden seien. Es wird zudem spekuliert, Epstein würde mit der Aktion bloss versuchen, eine Verlegung in ein anderes Gefängnis zu provozieren.
Seit 2005 im Visier der Justiz
Jeffrey Epstein wird vorgeworfen, über Jahre einen Pädo-Sexring mit teils gerade mal 14-jährigen Teenagern betrieben zu haben. Seit 2005 hatte die US-Justiz den Investmentbanker im Visier. Vor rund zwei Wochen wurde Epstein schliesslich an einem Flughafen in New Jersey festgenommen. (cat)