US-Milliardär Epstein hat Sexring mit Minderjährigen betrieben
Er lud Promis in seinen «Lolita Express»

US-Milliardär Jeffrey Epstein (66) war der Partykönig der High Society von New York. Nun sitzt er hinter Gittern. Bereits vor zehn Jahren wurde er wegen Sexualstraftaten verurteilt, erhielt aber eine verdächtig milde Strafe.
Publiziert: 08.07.2019 um 23:38 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 08:16 Uhr
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Das Foto wurde in Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago aufgenommen. Dort soll Epstein mittlerweile Hausverbot haben, weil er eine Minderjährige angemacht hat.
Foto: Getty Images
Michael Sahli

US-Milliardär Jeffrey Epstein war ganz oben – nun droht ihm eine lange Haftstrafe. Der 66-jährige New Yorker nahm früher den ehemaligen US-Präsident Bill Clinton (72) gern im Privatjet mit. Und Donald Trump (73) schwärmte 2002 vom Mann mit dem Playboy-Image, er sei ein «terrific guy», ein «grossartiger Typ», mit dem man viel Spass haben könne und der auf junge Frauen stehe.

Heute ist der Spass vorbei. Milliardär Epstein sitzt im berüchtigten Gefängnis Metropolitan Correctional Center. Dort, wo auch der Drogendealer El Chapo sitzt. Die Vorwürfe an den ehemaligen Hedge-Fund-Manager Epstein lauten fast identisch wie bei seinem letzten Gefängnisaufenthalt: Zuhälterei und Dutzendfacher sexueller Missbrauch von Minderjährigen!

In seinem Privatjet, der ausgerechnet den Namen Lolita Express trug, soll Epstein während Jahren junge Frauen und Mädchen aus der ganzen Welt eingeflogen haben, so der Vorwurf der Ermittler.

Welche Rolle spielt der Trump-Minister?

Die teilweise erst 14-jährigen Mädchen hätten dem Milliardär und seinen Kumpels für Sex zur Verfügung stehen müssen. Und: Er soll in seinen Villen in New York, Florida oder auf seiner karibischen Privatinsel Dutzende Minderjährige auch zur Prostitution angeboten haben.

Am Wochenende klickten die Handschellen darum erneut. Beim ersten Mal kam Epstein viel zu gut davon, monieren Kritiker schon lange. Die tatsächlich unerwartet milde Strafe kam 2007 unter anderem dank dem heutigen Arbeitsminister Alexander Acosta (50) zustande. Acosta war damals Oberster Staatsanwalt in Miami. Er einigte sich mit dem beschuldigten Milliardär aussergerichtlich.

Epstein gab zu, Minderjährige zur Prostitution gezwungen zu haben, und zahlte Abfindungen. Dafür war er nach etwas mehr als einem Jahr hinter Gittern wieder ein freier Mann. Laut «New York Times» durfte er aber schon während der Haft das Gefängnis fast täglich verlassen, um zu arbeiten. 

Epstein baute einen regelrechten Sex-Ring auf

Ein Jahr statt möglicherweise lebenslänglich: Der verdächtig gute Deal mit dem Staatsanwalt wurde im Februar von einem Gericht wieder gekippt. Zudem kamen neue Vorwürfe ans Licht der Öffentlichkeit: So soll der Milliardär die Mädchen aufgefordert haben, Kolleginnen an die Treffen mitzubringen. Auch aus Osteuropa sollen Opfer eingeflogen worden sein.

Im «Miami Herald» haben sich jüngst mehrere Opfer zu Wort gemeldet. Viele der betroffenen Mädchen sollen damals minderjährig gewesen sein und aus zerrütteten Familien stammen. Und sie alle berichten von einem regelrechten Sex-Ring, der Epstein um sich aufgebaut haben soll.

Gestern musste der Milliardär in New York vor einem Untersuchungsrichter antraben. Und es wurde Anklage erhoben. Laut US-Medien sind 45 Jahre Gefängnis möglich. Und viele der reichen und mächtigen Party-Kumpels von Jeffrey Epstein dürften momentan ganz schlecht schlafen.


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