US-Lehrerin (24) brutal niedergestochen
Hier entsorgt ein 14-jähriger Mörder sein Opfer

Was zunächst aussieht wie das etwas komische Verhalten eines 14-jährigen Schülers, entpuppt sich wenig später als brutaler Mord. Die Justiz im US-Bundesstaat Massachusetts beschäftigt sich zurzeit mit dem aussergewöhnlichen Tod einer jungen Lehrerin.
Publiziert: 26.11.2015 um 03:40 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:01 Uhr

Auf den Bildern der Überwachungskamera an der Danvers High School in Salem nördlich von Boston ist auf den ersten Blick nichts Spezielles zu erkennen. Es mutet einzig etwas komisch an, dass der 14-jährige Schüler Philip Chism eine schwere Mülltonne durch die Gänge der Schule schleift. Wie Ermittlungen aber später zeigen sollten, hat der Jugendliche nur wenige Augenblicke zuvor einen schrecklichen Mord begangen.

Eine Überwachungskamera zeigt Philip Chism nach der Tat mit einer Mülltonne im Schulgang.
Foto: Mark Lorenz/The Boston Globe

Es ist am Nachmittag des 22. Oktobers 2013, als die erst 24-jährige Mathematik-Lehrerin den Schulgang hinunter läuft und in die Frauen-Toilette abbiegt. Chism folgt ihr dabei unbemerkt. Eine weitere Kamera zeigt noch, wie sich der Schüler kurz vor dem Betreten des WCs Handschuhe überzieht. Was danach folgt, kann nur schwer rekonstruiert werden. Erst elf Minuten später sollte Chism den Raum wieder verlassen.

«Ich hasse euch alle!»

An der Leiche der jungen Frau wird die Polizei später alleine am Hals 16 Stichwunden nachweisen – zugefügt mit einem Teppichmesser, wie der «Boston Globe» schreibt. Blut- und Spermaspuren deuten zudem auf eine Vergewaltigung hin.

Rund 90 Minuten irrt Chism mit der Tonne durch die Stadt.

Nach der Tat wird Philip Chism dabei gefilmt, wie er mit einer Mülltonne das Schulhaus verlässt und mit ihr fast anderthalb Stunden durch die Strassen des Städtchens irrt. Die Ermittler gehen davon aus, dass Chism darin die tote Lehrerin bis zu einem kleinen Waldstück transportiert und dort die Leiche unter Laubblättern versteckt hat. Neben dem Körper der Frau findet die Polizei auch einen Zettel mit der Aufschift: «Ich hasse euch alle!»

Verteidiger argumentieren mit psychotischer Störung

Wie skrupellos der Jugendliche bei seiner Tat vorgegangen sein muss, zeigt auch sein Verhalten nach der Tat: Nur wenig später kauft sich Chism mit der Kreditkarte des Opfers etwas zu essen und eine Kino-Karte.

Hat die Tat gestanden: Philip Chism (16).

Der heute 16-jährige Chism gibt die Tat vor Gericht zu. Trotzdem plädieren die Verteidiger auf nicht schuldig. Weil bei Chism kürzlich eine psychotische Störung diagnostiziert wurde, sei er zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig gewesen, so das Argument. Der Prozess wird am 30. November fortgesetzt. (cat)

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