Fiel am Paradeplatz in Zürich sein Name, zuckten Schweizer Banker jahrelang zusammen: Preet Bharara (48), Bundesstaatsanwalt in New York.
Resolut ging er gegen kriminelle Finanzhaie vor. «Dieser Mann überführt die Wall Street», titelte das US-Magazin «Time». Als Bharara Anfang 2012 die älteste Schweizer Privatbank Wegelin anklagte, war klar: Wegelin geht unter, das Schweizer Bankgeheimnis ist tot.
Der New Yorker Bundesstaatsanwalt führte und gewann Dutzende von spektakulären Gerichtsprozessen. Wegen ihm erhielt der Milliardenbetrüger Bernard Madoff (78) eine Haftstrafe von 150 Jahren.
Gestern wurde Bharara entlassen. US-Justizminister Jeff Sessions (70) geht rigoros gegen von Ex-Präsident Barack Obama (55) bestellte Staatsanwälte vor. Er drängte 46 von ihnen zum Rücktritt, darunter Bharara.
Der weigerte sich partout. Nicht zuletzt, weil ihm US-Präsident Donald Trump (70) versprochen hatte, er könne die Arbeit an der Wall Street fortführen. Gestern stellte ihn Sessions vor die Türe. «Ich bin nicht zurückgetreten, vor wenigen Augenblicken wurde ich entlassen», twitterte Bharara.
Es ist üblich, dass neue Präsidenten die Staatsanwälte auswechseln. Aber erst, wenn Nachfolger feststehen. Nun vermuten viele, Sessions höhle die US-Justiz aus.