US-Demokraten bangen
Super-Richterin Ginsburg (87) ins Spital eingeliefert

Ruth Bader Ginsburg (87) ist im Spital. Die US-Richterin des Supreme Courts hat bereits vier Krebsbehandlungen überlebt. Die Demokraten feiern sie als Ikone, den Konservativen um Donald Trump ist sie ein Ärgernis.
Publiziert: 15.07.2020 um 02:21 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2020 um 07:38 Uhr
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Ruth Bader Ginsburg (87) ist mit einer Infektion in ein Krankenhaus gebracht worden.

Sorgen um Ruth Bader Ginsburg (87). Die älteste Richterin des Obersten Gerichtshof in den USA, auch Supreme Court genannt, ist wegen eines Verdachts auf eine Infektion erneut ins Spital eingeliefert worden. Sie erhole sich im Johns Hopkins Hospital in Baltimore im US-Staat Maryland, erklärte der Supreme Court am Dienstagabend (Ortszeit). Die Ärzte hätten eine Endoskopie durchgeführt, um einen im vergangenen Jahr gelegten künstlichen Gallengang zu reinigen. Ginsburg bekomme nun intravenös Antibiotika und werde «einige Tage» im Spital bleiben.

Die liberale Richterin hat bereits vier Krebserkrankungen überlebt. Im Mai war sie in dem Spital in Baltimore auch wegen einer gutartigen Entzündung der Gallenblase behandelt worden. Ginsburg war 1993 vom demokratischen Präsidenten Bill Clinton (73) ernannt worden. Die zierliche Frau ist für ihre scharfe Argumentationsweise und als Vorreiterin für Frauenrechte bekannt. Ihr Leben und Wirken ist Gegenstand mehrerer Filme und Bücher. Viele Liberale feiern sie als Ikone.

Trump: «Ich wünsche ihr das Allerbeste»

Den Konservativen ist sie hingegen ein Ärgernis Wegen ihres Alters wird ihr Gesundheitszustand aufmerksam verfolgt: Ihr Rückzug aus dem Gericht oder gar ihr Tod könnte Donald Trump (74) und seinen Republikanern einen weiteren Sitz in dem höchsten US-Gericht geben. «Ich wünsche ihr das Allerbeste», sagte Trump am Dienstagabend im Weissen Haus, nachdem ihn ein Journalist bei einer Pressekonferenz nach Ginsburgs Krankenhausaufenthalt gefragt hatte.

Dass Ginsburg aus eigenem Willen ihren Posten abgibt, gilt als unwahrscheinlich. Sie hat in der Vergangenheit klar gemacht, dass sie «noch lange nicht» in Rente gehen wolle. «Ich werde dabei bleiben, solange ich Vollgas geben kann», sagte Ginsburg 2018 in einem Interview.

Die neun Richter des Obersten Gerichts haben in den USA häufig das letzte Wort in Auseinandersetzungen um wichtige Gesetze oder gesellschaftliche Fragen. Die Richter werden vom US-Präsidenten auf Lebenszeit ernannt und müssen vom Senat bestätigt werden. (nim/SDA)

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