Nach tagelanger Kritik hat die deutsche Familienministerin Anne Spiegel (41) am Montag ihren Rücktritt eingereicht. Das teilt ihr Ministerium mit.
In einer Mitteilung an die Medien schreibt Spiegel, sie habe sich «aufgrund des politischen Drucks» entschieden, ihr Amt zur Verfügung zu stellen. «Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden, das vor grossen politischen Herausforderungen steht», schreibt Spiegel weiter.
Ferien trotz Katastrophe
Spiegel geriet in den vergangenen Tagen massiv in die Kritik. Die 41-Jährige reiste im Juli 2021 nach der Flutkatastrophe im Ahrtal für vier Wochen nach Frankreich in die Ferien. Damals war Spiegel noch Umweltministerin des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Bei einem emotionalen Auftritt hatte sie den Urlaub am Sonntagabend als Fehler bezeichnet und sich dafür entschuldigt. Dabei räumte sie auch ein, dass sie sich - anders als ursprünglich mitgeteilt - nicht aus den Ferien zu den Kabinettssitzungen zugeschaltet hatte.
Bei der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 kamen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen ums Leben, davon 134 im Ahrtal. Rund 750 Menschen wurden in Rheinland-Pfalz verletzt und grosse Teile der Infrastruktur sowie Tausende Häuser zerstört. Viele Menschen leben noch immer in Not- oder Ausweichquartieren. (zis/SDA)