Ferien in Zeiten von Corona? Geht das? Ja! Allerdings nur mit entsprechenden Massnahmen. Um diese vorab zu testen, wurde für Mallorca ein Mega-Pilotprojekt auf die Beine gestellt. Fast 11'000 Test-Touristen aus Deutschland durften zwei Wochen auf die Balearen fliegen. Sie sollten ausprobieren, wie sich Ferien mit den Corona-Massnahmen anfühlen.
«Von Ballermann hat das hier ja überhaupt nichts mehr», lautet das Urteil eines erfahrenen Mallorca-Besuchers. Kein Wunder. Vieles hat noch zu oder bleibt gleich ganz dicht. Darunter der Mega-Park und der Bierkönig. Sie sind bis auf Weiteres geschlossen. Für Partywütige ein grosses Manko. Dafür sind die sonst überfüllten Strände wie leer gefegt. Aber nicht alle. An manchen tummeln sich wieder viele Sonnenanbeter – natürlich mit gebührendem Abstand zueinander.
Hände desinfizieren, dann Plastikhandschuhe
Ansonsten müssen sich Urlauber auf strenge Hygiene-Massnahmen einstellen. Maskenpflicht vielerorts, regelmässige Temperaturmessungen in den Hotels – meist vor dem Frühstück und Abendessen. Und bevor es zum Buffet geht, müssen die Hände desinfiziert werden. Danach werden Plastikhandschuhe übergestülpt. Doppelte Sicherheit.
Für einige Besucher etwas zu aufwendig. Zum Beispiel für Petra Lenz aus Nordrhein-Westfalen. «Und dann darf ich trotzdem nicht einmal selbst den Käse auf meinen Teller legen, sondern muss warten, bis das einer vom Personal macht?», sagt sie zum «Hamburger Abendblatt». Entspannter sieht es dagegen das Ehepaar Andrea und Dietmar Bumbullis aus Nordrhein-Westfalen. «Hygieneregeln haben wir in Deutschland auch, das macht keinen Unterschied», so das Paar zur «Deutschen Welle». Wenigstens scheine hier die Sonne.
Königspaar flanierte am Strand entlang
Für die Reiseveranstalter ist der Testlauf ein voller Erfolg. «Der Neustart ist geglückt», verkündet zum Beispiel TUI. Das Feedback zu den getroffenen Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen sei durchweg positiv. Um zu zeigen, wie sicher es auf Mallorca ist, kam zuletzt sogar das spanische Königspaar Felipe VI. (52) und Letizia (47) auf die Insel. Sie flanierten am Strand entlang und wollten damit zeigen: Das Land hat sich aus der Coronakrise herausgekämpft.
Es gibt nur noch wenige Neu-Infektionen und kaum noch Corona-Tote. Was auch nach dem Ende des Notstands bleibt, sind die Maskenpflicht und viele Einschränkungen bei Restaurants, Museen und Kinos. Und riesige Löcher in öffentlichen und privaten Kassen. Für die Spanier geht es jetzt darum, die schlimmsten wirtschaftlichen Folgen der Krise zu meistern. Ein wichtiger Faktor hierbei: der Tourismus. Und es sieht gut aus. Laut TUI wird schon fleissig gebucht. (jmh/SDA)