«Unwiderrufliche Schäden» wegen Einreiseverbot
ETH-Forscherin Asgari veklagt Trump!

Obwohl ein Gericht Trump widersprach, wird Samira Asgari nicht in die USA gelassen. Nun hat sie eine Klage eingereicht – gegen den Präsidenten persönlich.
Publiziert: 03.02.2017 um 08:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:20 Uhr
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Samira Asgari (30) verklagt Donald Trump.
Foto: ZVG

Samira Asgari (30) hat genug. Nachdem die ETH-Forscherin trotz Visum zwei Mal nicht in die USA gelassen wurde, fährt sie schweres Geschütz auf: Die Iranerin hat am Mittwoch an einem amerikanischen Bundesgericht eine Klage gegen US-Präsident Donald Trump eingereicht, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press.

Am Dienstag wurde Asgari zum zweiten Mal gestoppt, als sie ihren Flug nach Boston antreten wollte (BLICK berichtete). Sie hatte es erneut probiert, nachdem das Bundesgericht für Massachusetts entschieden hatte, dass Staatsbürger der betroffenen Länder einreisen dürfen, wenn sie ein gültiges Visum haben. 

«Ich hoffe auf eine faire, menschliche Lösung»

In der Klage verweist die Iranerin auf das Urteil und argumentiert, sie werde unrechtmässig aus dem Land ausgeschlossen. Asgari, die seltene Krankheiten erforscht, will erwirken, dass sie endlich in die USA einreisen und ihren Job an der renommierten Harvard-Universität antreten darf. Neben Donald Trump werden Mitglieder der Grenzschutz-Behörde und des Ministeriums für Innere Sicherheit (DHS) genannt – unter anderem dessen Chef John F. Kelly.

Indem ihr die Möglichkeit verwehrt wurde, in Boston die USA zu betreten, hätten die Angeklagten bei der Klägerin «unwiderrufliche Schäden» angerichtet, heisst es in der Anklageschrift. Nun wartet sie mit ihrem Freund, der seinen Job gekündigt hatte, auf das Urteil. «Ich hoffe, es gibt eine faire, menschliche Lösung», sagt sie zum «Harvard Crimson». Die beiden wohnen vorübergehend in Lausanne bei Freunden.

In der Anklageschrift, die das Magazin «Politico» online veröffentlicht hat, steht ein Vorwurf: Die US-Behörden sollen der Swiss angedroht haben, die Landeerlaubnis zu entziehen, sollte Asgari an Bord sein – zudem eine Busse von 50'000 US-Dollar. Ein Dokument der US-Behörden soll dies belegen. Die Swiss widerspricht. Man habe keine solche Drohung erhalten, sagt eine Sprecherin zu BLICK. Eine Busse für Airlines, die sich nicht an Anweisungen der US-Grenzbehörde halten, sei hingegen üblich. (rey)

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