Diese zerstörten Häuser und Felder und trieben Millionen Einwohner in die Flucht. Besonders dramatisch ist die Lage in Myanmar, wo viele Gebiete auch am Montag von der Aussenwelt abgeschnitten waren.
In Indien starben nach Angaben der Behörden bislang mehr als 120 Menschen, über eine Million Bewohner mussten wegen der seit Juni anhaltenden Niederschläge in Sicherheit gebracht werden. Am schwersten betroffen war der Bundesstaat Westbengalen, dort starben in den vergangenen Tagen knapp 50 Menschen, hunderttausende Bewohner aus mehr als 5500 Dörfern kamen in Notunterkünften unter. Im Bundesstaat Manipur suchten Rettungskräfte am Montag in einer Schlammlawine nach 20 vermissten Dorfbewohnern.
Pakistan meldete bis Montag mehr als 110 Tote, die Behörden von Nepal und Vietnam berichteten von Dutzenden Opfern. In der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh kämpften Einsatzkräfte weiter gegen giftigen Schlamm, der sich bei Starkregen rund um mehrere Kohleminen gelöst hatte. Ein Dorf war bis zu zwei Meter hoch von dem giftigen Gemisch bedeckt. Mindestens 23 Menschen starben, darunter zwei Familien.
Besonders dramatisch war die Lage in Myanmar, wo die Rettungsmannschaften auch am Montag Schwierigkeiten hatten, zu vielen der betroffenen Gebiete vorzudringen. Sintflutartiger Regen hatte dort in den vergangenen Tagen unzählige Erdrutsche und Springfluten ausgelöst. Sie zerstörten tausende Häuser, Äcker, Brücken und Strassen, viele Regionen hatten keinen Strom und keine Telefonverbindungen mehr. In einigen Orten reichte das Wasser bis zu den Hausdächern.
Bisherigen Angaben zufolge starben 46 Menschen, rund 200'000 Menschen sind insgesamt betroffen. Die Zahl der Opfer dürfte nach Angaben des UNO-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) weiter ansteigen, sobald die Helfer alle Gebiete erreicht haben und die Lage besser einschätzen können.
Die Behörden erklärten vier Provinzen im Zentrum und im Westen des Landes zum Notstandsgebiet, jedoch sind alle bis auf eine der 14 Provinzen von den Überschwemmungen betroffen. Unter den am stärksten betroffenen Regionen sind die verarmten und abgelegenen westlichen Staaten Chin und Rakhine.
Nach Angaben der Vereinten Nationen drohen weitere Flüsse in den nächsten Tagen über die Ufer zu treten. UNO-Vertreter gehen davon aus, dass das ganze Ausmass der Katastrophe erst in mehreren Tagen deutlich wird. Im Mai 2008 hatte der Zyklon «Nargis» Myanmars Irrawaddy Delta zerstört, rund 140'000 Menschen kamen damals ums Leben.