Schwere Unwetter auf Sizilien nehmen Giuseppe G. (35) seine Familie
«Ich habe alles verloren!»

Publiziert: 04.11.2018 um 03:36 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2018 um 18:25 Uhr
Heftige Unwetter fordern in Italien über 30 Tote
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Ganze Wälder sind zerstört:Heftige Unwetter fordern in Italien über 30 Tote
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Vater Giuseppe G.* verlor seine ganze Familie in den Fluten. Einzig seine Tochter Asia (12) überlebte.
Foto: Facebook

Dieser Teil des ursprünglichen Artikels wird nicht mehr aktualisiert. Die neusten Auswirkungen des Unwetters in Italien lesen Sie weiter oben im Liveticker.

Weite Teile Italiens wurden erneut schwer von Unwettern getroffen. Es sind zahlreiche Tote zu beklagen. Die Zahl der Todesopfer ist auf über 30 gestiegen. Allein in Sizilien starben dieses Wochenende zwölf Menschen.

Taucher bargen in der Nacht auf Sonntag bei einem dramatischen Einsatz neun Leichen aus einem gefluteten Landhaus in Casteldaccia, einem Vorort von Palermo. Dort war der Wasserpegel eines Flusses wegen der heftigen Regenfälle rasch angestiegen. Bei den Toten handelt es sich um Angehörige zweier Familien, unter den Opfern befinden sich auch drei Kinder im Alter von einem, drei und 15 Jahren.

«Eine entsetzliche Tragödie»

«Eine entsetzliche Tragödie hat uns getroffen», sagt der Bürgermeister von Casteldaccia, Giovanni Di Giacinto, laut der Nachrichtenagentur Ansa. Der Fluss habe zuvor nie eine Gefahr dargestellt. Ansa berichtete zudem von einem weiteren Toten, der im sizilianischen Vicari gefunden worden sei.

Aber auch der Norden wurde schwer getroffen. In der Region Venetien hat ein Sturm ganze Wälder weggeblasen. Wie der «Corriere della Sera» berichtet, wurden mehr als eine Million Bäume entwurzelt. Mehrere Dörfer sind ohne Strom. Vielerorts fehlt Trinkwasser. Viele Strassen wurden durch Erdrutsche verschüttet.

Die Situation im Norden des Landes bezeichnete der Chef des Zivilschutzes als «apokalyptisch». Leitungsmasten stürzten bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h um. 100 Kilometer Strassen sowie Häuser und Autos wurden durch Wasser und Schlammmassen zerstört. 100'000 Hektar Wald von Udine bis zum Trentiner Fleimstal wurden vernichtet.

Entschärfung erst Mitte nächster Woche

Der italienische Premier Giuseppe Conte will am Sonntag in die von den Unwettern betroffene Region auf Sizilien reisen. Innenminister Matteo Salvini hat angekündigt, die schwer in Mitleidenschaft gezogene Region Venetien zu besuchen.

Die Schlechtwetterfront dürfte auch in den kommenden Tagen anhalten. Mit einer Entschärfung der Lage wird erst Mitte nächster Woche gerechnet. (SDA/noo/szm)

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