In Afghanistan ist nach örtlichen Behördenangaben ein Flugzeug im Nordosten des Landes abgestürzt. Der Leiter der Medienabteilung des Informationsministeriums, Abdul Wahid Rayan, schrieb am Sonntag auf X, dass sich der Jet auf dem Weg nach Moskau befunden habe. Nach russischen Angaben verschwand die Chartermaschine vom Radar. Nach ersten Erkenntnissen stürzte der Jet wegen eines Triebwerkproblems ab. Wie das afghanische Nachrichtenportal «Hasht e Subh» mitteilte, hatten die Passagiere an Bord 1,2 Millionen Dollar Bargeld. Von denen fehlt nun jede Spur.
Die ersten Menschen an der Unfallstelle war eine Taliban-Militäreinheit, die vom Taliban-Kommandanten Qari Fasihuddin geleitet wird. Hat die Taliban die 1,2 Millionen Dollar gestohlen? Taliban-Gouverneur von Badakhshan, Muhammad Ayub Khalid, lässt den Fall untersuchen.
Vier Personen wurden lebend gefunden
Die Moskauer Luftfahrtbehörde Rosawiazija teilte am Sonntag mit, dass eine in Russland registrierte Privatmaschine vom Typ Falcon 10 mit sechs Menschen an Bord vom Radar verschwunden sei. Es handele sich um vier Besatzungsmitglieder und zwei Passagiere, die vom indischen Goa nach Moskau fliegen sollten, hiess es. Rosawiazija steht nach eigenen Angaben in Kontakt mit den Behörden in Afghanistan. Es laufe eine Suche nach dem Flugzeug.
Am Nachmittag verkündete das Taliban-Ministerium für zivilen Luftverkehr auf X, dass vier Personen, darunter der Pilot, lebend gefunden werden konnten.
Schwierige Rettungsaktion
Laut örtlichen Behördenvertretern stürzte die Maschine in einen Berg der Provinz Badachschan, die an Pakistan, Tadschikistan und im äussersten Osten an China grenzt. Die Behörden bestätigten am Nachmittag den Tod der beiden weiteren Insassen. Retter waren sofort zum Unglücksort geeilt.
Bei dem Flieger handelte es sich nach indischen Angaben um ein kleines Rettungsflugzeug, das von Thailand in Richtung Russland unterwegs gewesen sei. Die zwei Todesopfer hatten in Thailand ihre Ferien verbracht, doch die Frau wurde krank. Das Paar organisierte den Flug nach Moskau. Die Maschine hatte einen Tankstopp im indischen Bundesstaat Bihar gemacht.
Alle sechs Menschen an Bord waren nach Moskauer Angaben Russen im Alter zwischen 26 und 65 Jahren. Eine Frau unter den Passagieren sollte Medienberichten zufolge zur Behandlung nach Russland ausgeflogen werden. Das zentrale Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren wegen Verstosses gegen die Sicherheitsvorschriften im Luftverkehr ein. Zwei Triebwerke sollen wegen technischer Mängel ausgefallen sein. Die Besatzung soll zudem 25 Minuten vor dem Verschwinden vom Radar gemeldet haben, dass der Treibstoff ausgehe und eine Landung in Tadschikistan nötig sei.
Die Rettungsaktion gestaltete sich schwierig. Es dauerte viele Stunden, bis die ersten Helfer an der Unglücksstelle eintrafen. Auch der hartnäckige Winter erschwerte die Anfahrt in dem abgeschiedenen Gebirge. (SDA/nad/jwg)