Der kleine Lane Grave wollte eine Sandburg bauen. Am Morgen des 14. Juni war der Zweijährige im Grand Floridian Resort in der Nähe des Disney-World-Freizeitparks bei Orlando im US-Bundesstaat Florida damit beschäftigt, mit einem Kübelchen Wasser aus der künstlichen «Sieben-Weltmeere-Lagune» herbeizuschleppen.
Es war 8.30 Uhr am Morgen. Dämmerung. Die Hauptjagdzeit von Alligatoren.
Kurz darauf war der kleine Lane tot. Ein rund zweieinhalb Meter langes Tier schnappte sich den Bubeen und verschleppte ihn (BLICK berichtete). Kurz darauf fand die Polizei die Leiche des Kindes.
Jetzt hat die Fisch- und Wildtierschutzbehörde des Staats Florida den Untersuchungsbericht zum Vorfall veröffentlicht. Die Beamten kommen zum Schluss, dass Lanes Tod die Folge einer Verkettung von Ereignissen war, die kaum vorauszusehen war.
Tödliche Verwechslung
Alligatoren sehen Menschen normalerweise nicht als Beute. Weil der kleine Bub wohl nach vorne gebeugt war, könnte ihn das Tier für ein Opossum oder einen Waschbär gehalten haben, heisst es im Bericht.
Lanes Vater Matt Graves hörte plötzlich ein Spritzen. Er schaute sich um. Dann sah er, wie sein Sohn von einem Alligator gebissen wurde. Sofort sprang der Vater ins Wasser und versuchte, das Maul des Tiers aufzureissen, griff nach den Zähnen des Raubtiers. Der Alligator schnappte aber nach Matts Hand und zog den Jungen weiter hinaus und danach unter Wasser.
Der Bub ertrank
Der kleine Lane konnte erst viel später ertrunken, aber ohne grosse Wunden geborgen werden. Wahrscheinlich liess der Alligator den Jungen nach Matts Intervention unter Wasser los.
Gemäss Rapport hatten zwei Gäste darauf hingewiesen, dass sie Disney-Angestellte vor einem Alligator am Strand gewarnt hätten. Dem Polizeibericht ist nicht zu entnehmen, ob auf diese Information reagiert wurde.
Die Behörden konstatierten im Rapport jedoch, dass sie zuversichtlich seien, den verantwortlichen Alligator gefangen zu haben. (pfc)