Unterstützung für Rebellen
US-Luftangriff in Syrien

Die US-Armee hat eine Rebellengruppe in Syrien aus der Luft unterstützt. Notfalls wollen die Amerikaner auch die Truppen von von Präsident Baschar al-Assad bombardieren, falls die von ihnen gestützten Kämpfer bedroht seien.
Publiziert: 04.08.2015 um 06:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:18 Uhr

Die USA haben nach eigenen Angaben erstmals eine von ihnen ausgebildete Rebellengruppe in Syrien mit einem Luftangriff unterstützt. Der Angriff vom Freitag sei zum Schutz der Gruppe Neues Syrien erfolgt, teilte ein Pentagon-Sprecher am Montag in Washington mit.

«Wir müssen handeln, um die Gruppe Neues Syrien, die wir ausgebildet und ausgerüstet haben, zu verteidigen», hob der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums hervor. Zuvor hatte ein Regierungsvertreter erklärt, die US-Armee habe Stellungen der islamistischen Al-Nusra-Front bombardiert und damit auf einen Angriff der Islamisten auf von den USA ausgebildete Rebellen reagiert.

Vor Bekanntgabe des US-Luftangriffs hatte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest, am Montag den syrischen Machthaber Baschar al-Assad ausdrücklich davor gewarnt, den vom US-Militär ausgebildeten Einheiten beim Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die Quere zu kommen. Die USA seien zu «zusätzlichen Schritten» bereit, um die verbündeten Rebellen zu unterstützen, sagte Earnest.

Die USA fliegen seit dem vergangenen Sommer gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen Assad. Der seit mehr als vier Jahren andauernde syrische Bürgerkrieg hatte den Aufstieg von IS begünstigt, der mittlerweile grosse Gebiete in Syrien und im Irak kontrolliert.

Sieben Frachter beschlagnahmt

Die USA haben zudem ihre Sanktionen gegen Syrien ausgeweitet. Das Finanzministerium in Washington setzte am Montag zusätzlich sieben Institutionen und vier Einzelpersonen auf die Sanktionsliste, zudem wurden sieben Frachter beschlagnahmt.

Die Institutionen seien grösstenteils von der syrischen Regierung und ihren Unterstützern dazu genutzt worden, um die bestehenden US- und EU-Sanktionen zu umgehen, hiess es in einer Mitteilung des Ministeriums. «Diese gezielten Sanktionen intensivieren den wirtschaftlichen und finanziellen Druck auf die syrische Regierung, ihre Kampagne der Gewalt gegen ihr Volk zu beenden», erklärte das Finanzministerium.

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow kritisierte die neusten Äusserungen des Weissen Hauses zu Syrien als «kontraproduktiv». Nach einem Treffen mit US-Aussenminister John Kerry in Doha forderte Lawrow eine «sofortige Beendigung der Einmischung von aussen in die syrische Krise».

Russland ist einer der letzten verbliebenen Verbündeten von Assad. Der US-geführte Militäreinsatz richtet sich gegen den IS und nicht gegen die syrische Regierung, Washington verlangt aber Assads Rückzug von der Macht. (SDA)

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