Der Wunschkandidat von US-Präsident Donald Trump für den Supreme Court, Brett Kavanaugh, gerät durch weitere Missbrauchsvorwürfe schwer unter Druck. Eine dritte Frau beschuldigt Kavanaugh, dass er sich vor vielen Jahren an ihr vergangen haben soll.
Julie Swetnick (55) sei in den frühen 80er-Jahren als High-School-Schülerin an Parties im Raum Washington gewesen, an dem auch Kavanaugh (53) teilgenommen habe. Kavanaugh und seine Freunde hätten dort Drogen in die Drinks der Frauen gemischt und sie dann vergewaltigt – als Gruppe oder nacheinander. «Ich wurde Opfer einer solchen Vergewaltigung», schreibt Swetnick in einer von ihrem Anwalt veröffentlichten Erklärung.
Welche Rolle Kavanaugh bei diesen Vorgängen genau gespielt haben soll, blieb in der Erklärung aber unklar.
«Während des Vorfalls wurde ich ohne mein Einverständnis festgehalten und war unfähig, die Männer abzuwehren, die mich vergewaltigt haben», heisst es weiter. Sie habe kurz danach zwei Personen vom Vorfall erzählt.
Swetnick sagt, sie könne weitere Zeugen benennen, die diese Geschehnisse bestätigen könnten. Nach eigenen Angaben hat sie selbst für verschiedene Ministerien in Washington gearbeitet und daher zahlreiche Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen.
Bereits zwei Frauen haben Vorwürfe gegen Trumps Richter-Kandidaten erhoben: Morgen Donnerstag soll eine Anhörung von Kavanaugh und der Professorin Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des Senats stattfinden. Ford wirft dem 53-jährigen Juristen vor, 1982 am Rande einer Schülerparty versucht zu haben, sie zu vergewaltigen.
Anwalt vertritt auch Porno-Star Stormy Daniels
Kavanaughs frühere Kommilitonin von der Universität Deborah Ramirez (53) Yale sagte dem Magazin «The New Yorker», Kavanaugh habe sich Anfang der 80er Jahre bei einer Studentenparty im Beisein von anderen plötzlich vor ihr ausgezogen und ihr seinen Penis ins Gesicht gestreckt.
Bereits am Freitag soll der Justizausschuss des Senats über seine Ernennung in den Obersten US-Gerichtshof abstimmen. Die Demokraten kritisierten, dass die Republikaner die Abstimmung im Ausschuss schon für Freitag angesetzt haben - also nur einen Tag nach der Anhörung.
Swetnicks Anwalt ist Michael Avenatti. Er vertritt auch die Porno-Darstellerin Stormy Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heisst und behauptet, 2006 mit Donald Trump Sex gehabt zu haben. Clifford liefert sich heftige juristische Kämpfe mit dem Präsidenten in dieser Frage. Trump bestreitet die Affäre. (rey/SDA)