Unruhen im Kongo
Protestler zünden französische Botschaft in Kinshasa an

Am Dienstagvormittag haben Demonstranten in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo an der französischen Botschaft in Kinshasa Feuer gelegt. Auch Botschaften afrikanischer Länder waren betroffen. Die Aussenminister Frankreichs und Kenias reagierten empört.
Publiziert: 28.01.2025 um 13:13 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2025 um 16:27 Uhr
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Bei der französischen Botschaft in Kinshansa brannte es am Dienstag.
Foto: X @Ngubaa_d

Auf einen Blick

  • Angriff auf französische Botschaft in Kinshasa nach Kämpfen
  • M23-Rebellen dringen in strategische Provinzhauptstadt Goma ein
  • Ähnliche Proteste gegen westliche Botschaften im Februar und August 2024
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Marian NadlerRedaktor News

Demonstranten haben in der Demokratischen Republik Kongo nach französischen Angaben Frankreichs Botschaft angegriffen und einen Brand verursacht. Das Feuer an der Einrichtung in der Landeshauptstadt Kinshasa sei mittlerweile unter Kontrolle, teilte Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot auf X mit. «Diese Angriffe sind unzulässig.» Es werde alles getan, um die Sicherheit der französischen Staatsbürger sowie der Botschaftsmitarbeiter zu gewährleisten.

Nach Angaben der kenianischen Regierung wurden zudem drei afrikanische Botschaften angegriffen. Betroffen seien die Botschaftsgebäude von Kenia, Südafrika und Uganda in der Hauptstadt Kinshasa, sagte der kenianische Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten Korir Sing'oei. Auch Botschaftspersonal sei demnach angegriffen worden. Die Übergriffe auf die Botschaften seien «ein schwerwiegender Verstoss gegen das Völkerrecht, und wir verurteilen sie auf das Schärfste», sagte der Minister.

Ein Sprecher der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas (47) verurteilte die Angriffe und forderte gemäss dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen den Schutz diplomatischer Vertretungen.

Der Angriff auf die Botschaften folgt auf tagelange schwere Kämpfe durch die Rebellenmilz M23 im Osten des Landes. In der Nacht zum Montag waren die Rebellen in die strategisch wichtige Provinzhauptstadt Goma eingedrungen, die in einem der rohstoffreichsten Gebiete des Kongos liegt und an Ruanda grenzt.

Gewalttätige Proteste vor westlichen Botschaften

Die Millionenstadt ist seitdem nach Angaben der Vereinten Nationen stark umkämpft. Am Dienstag blieb allerdings weiter unklar, wer Goma kontrolliert. Am späten Montagabend hatte die kongolesische Armee angegeben, Teile der Stadt zurückerobert zu haben. Sowohl die Regierung in Kinshasa als auch UN-Experten werfen Ruanda vor, die M23 zu unterstützen und auch eigene Truppen im Ostkongo zu haben.

In der rohstoffreichen Provinz Nord-Kivu kämpft die M23 seit Jahren gegen kongolesische Regierungstruppen und mit ihr verbündete Milizen. In den vergangenen Wochen konnte die M23 massive Gebietsgewinne verzeichnen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kongolesen gegen westliche Regierungen protestieren und Botschaften in Kinshasa angreifen. Bereits im Februar und August 2024 kam es zu ähnlichen gewalttätigen Protesten vor westlichen Botschaften in der Hauptstadt. Die Demonstranten werfen westlichen Regierungen vor, ihren Einfluss auf das benachbarte Ruanda nicht zu nutzen, um die Rebellenangriffe im Ostkongo einzudämmen.

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