Uno schlägt Alarm
Millionen Afghanen von Hunger bedroht

In Afghanistan sind UN-Angaben zufolge sechs Millionen Menschen vom Hunger bedroht.
Publiziert: 30.08.2022 um 16:57 Uhr
ARCHIV - Mütter mit Säuglingen warten auf eine medizinische Untersuchung im Rehabilitationszentrum des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Frauen müssen sich in Afghanistan verschleiern. Das haben die Taliban entschieden. Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa
Foto: Ebrahim Noroozi

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sei auf humanitäre Hilfe angewiesen, schätzungsweise drei Millionen Kinder seien akut unterernährt, berichtete der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Montag (Ortszeit) vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.

Nach der erneuten Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August 2021 hat sich die humanitäre Situation in Afghanistan weiter verschlechtert.

Arbeitslosigkeit und extreme Armut trieben Zehntausende dazu, das zentralasiatische Land zu verlassen. Zusätzlich erschwerten Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen in mehreren Regionen die Lebensumstände, führte Griffiths bei dem Treffen zur humanitären Lage in Afghanistan aus.

Nach Angaben der afghanischen Zentralbank erhält das Land fast 40 Millionen Dollar von der internationalen Gemeinschaft - pro Woche. Beobachter vermuten allerdings, dass die Taliban einen Grossteil des Geldes ausschliesslich ihren Unterstützern zugutekommen lassen. Einwohner kritisieren die Verteilung von Hilfsgütern als intransparent und ungerecht. «Die Armut vergrössert sich, die Bevölkerung wächst weiter, und die de facto Regierung hat kein Budget, um in ihre eigene Zukunft zu investieren», so Griffiths.

Die UN braucht ihm zufolge dringend 600 Millionen Dollar, um die Vorbereitungen auf den Winter in Afghanistan unterstützen zu können. Zusätzlich nötig seien rund 154 Millionen Dollar für Lebensmittel und weitere Hilfe zum Lebensunterhalt.

(SDA)

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