Uno-Bericht zeigt
80'000 Menschen kamen übers Mittelmeer nach Europa

Dieses Jahr sind bisher 80'000 Menschen übers Mittelmeer nach Europa geflüchtet, zeigt ein Bericht der Vereinten Nationen (Uno). Ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Publiziert: 14.10.2019 um 00:01 Uhr
|
Aktualisiert: 28.10.2019 um 15:50 Uhr
1/7
Seit Januar sind weniger Menschen nach Europa übers Mittelmeer gekommen.
Foto: AFP

Mehr als 80'000 Flüchtlinge und Migranten sind nach Uno-Angaben zwischen Januar und September 2019 über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Dies sind deutlich weniger als im gleichen Zeitraum 2018.

Wie das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in einem am Montag veröffentlichten Bericht schreibt, sollen 1041 Menschen beim Versuch der Überfahrt umgekommen sein oder werden vermisst.

Damit haben im laufenden Jahr deutlich weniger Menschen die Flucht über das Mittelmeer gewagt. Zwischen Januar und September 2018 kamen laut Uno etwas mehr als 102'000 Flüchtlinge und Migranten auf dem Seeweg nach Europa.

Deutlichster Rückgang in Italien

Am deutlichsten ging die Zahl der Ankünfte in Italien zurück. Nach rund 21'000 im gleichen Vorjahreszeitraum waren es dieses Jahr rund 7600. In Spanien wurde ein Rückgang um rund 46 Prozent auf 23'200 Ankünfte verzeichnet.

In Griechenland kamen dagegen vor allem seit Juli deutlich mehr Flüchtlinge und Migranten an. Insgesamt waren es rund 46'100 im Vergleich zu 37'300 ein Jahr zuvor. Allein im September 2019 erreichten mehr als 12'000 Flüchtlinge und Migranten Griechenland - so viele wie in keinem anderen Monat 2018 und 2019.

Libyen-Route ist am gefährlichsten

«Die Route von Libyen nach Europa ist nach wie vor die tödlichste: Dort wurden in diesem Jahr fast 63 Prozent der bisherigen Todesfälle auf See verzeichnet», heisst es in dem Bericht. 58 Prozent der Menschen, die Libyen über das Mittelmeer verlassen haben, wurden dort laut Uno später wieder an Land gebracht.

Das UNHCR fordert die europäischen Staaten in dem Bericht dazu auf, nicht zuletzt den Schutz von Flüchtlings- und Migrantenkindern zu verbessern. Diese hätten nicht nur schwierige und gefährliche Wege hinter sich, sondern seien auch in Europa weiterhin Risiken und Schwierigkeiten ausgesetzt. «Dazu gehören fehlende beziehungsweise unsichere Unterkünfte, falsche Registrierung als Erwachsene und mangelnde, unangemessene Betreuung», heisst es in einer Mitteilung. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?