Durch die Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) seien mindestens 13,6 Millionen Kinder auf lebensnotwendige humanitäre Hilfe angewiesen, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag mit. «Während der Konflikt im Sudan weiter wütet, werden die Folgen für die Kinder Tag für Tag verheerender», sagte Adele Khodr, die Unicef-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika.
Trotz einer brüchigen Waffenruhe, die am Montag um weitere fünf Tage verlängert wurde, ist die humanitäre Versorgung im Sudan nur eingeschränkt möglich. Viele Kinder und Familien seien noch immer von der Hilfe abgeschnitten, so Unicef. Durch den erneuten Konflikt im Land rechnet die Organisation mit einem zusätzlichen Finanzbedarf an 253 Millionen US-Dollar (237 Mio. Euro). Davon könnte etwa die Behandlung von mehr als einer halben Million unterernährter Kinder bezahlt werden.
In dem nordostafrikanischen Land war ein lange schwelender Machtkampf am 15. April gewaltsam eskaliert. Die Armee unter dem Kommando von De-facto-Präsident Al-Burhan kämpft gegen die paramilitärischen Einheiten der Rapid Support Forces (RSF) seines ehemaligen Vizes Mohammed Hamdan Daglo. Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch.
(SDA)