In Äthiopien, Kenia und Somalia habe sich die Zahl der unter Wassermangel leidenden Menschen innerhalb von fünf Monaten von 9,5 Millionen auf 16,2 Millionen erhöht, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag mit.
Auch in den west- und zentralafrikanischen Sahel-Ländern Burkina Faso, Tschad, Mali, Niger und Nigeria drohe 40 Millionen Kindern eine hohe Gefährdung durch Wasserknappheit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben in der Sahelzone - die sich vom Senegal im Westen bis nach Djibouti im Osten Afrikas zieht - mehr Kinder aufgrund des Konsums von unsauberem Wasser und fehlenden sanitären Einrichtungen als in anderen Teilen der Welt.
Mehr als 2,8 Millionen Kinder litten in beiden Regionen an schwerer akuter Unterernährung, teilte Unicef mit. Sie seien einem bis zu elfmal höheren Risiko ausgesetzt, an wasserbedingten Krankheiten zu sterben, als gut ernährte Kinder.
«Wenn Wasser entweder nicht verfügbar oder unsauber ist, vervielfachen sich die Risiken für Kinder exponentiell», sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. «Am Horn von Afrika und in der Sahelzone sind Millionen von Kindern nur eine Krankheit von einer Katastrophe entfernt.»
Da natürliche Wasserquellen versiegen, sei es laut Unicef in Dürregebieten zu enormen Preissteigerungen für Wasser gekommen. Betroffene Gebiete Kenias hätten beispielsweise Preissteigerungen von bis zu 400 Prozent und Teile Somalias von bis zu 85 Prozent verzeichnet, während sich Wasserpreise in Teilen Äthiopiens verdoppelt hätten.
(SDA)