Am Freitag hat Alain Cocq einen Hungerstreik begonnen. Damit will er seinem geplagten Leben in Würde ein Ende setzen. Der Hungerstreik ist Cocqs Protest gegen das Verbot der Sterbehilfe in Frankreich. Der 57-jährige Franzose aus Dijon leidet unheilbar an einer seltenen degenerativen Krankheit, durch die seine Arterienwände verkleben. Das führt zu massiven Durchblutungsstörungen.
Das sei kein Leben, so Cocq. Ans Bett gefesselt und künstlich ernährt, werde er «wie eine Gans gestopft. Und all das, um die Decke anzustarren.» Heute Samstag will er mit einer Live-Übertragung auf Facebook seine «Qualen» verdeutlichen, denen er seit mehr als 30 Jahren ausgesetzt sei. Ab Samstagmorgen will er sein Sterben übertragen.
Macron zeigt «tiefen Respekt»
Seinen Tod live auf Facebook zu zeigen sieht Cocq auch als ungewöhnliches Statement gegen den Staat. Er hat Präsident Emmanuel Macron (42) um eine Ausnahmegenehmigung gebeten, um «in Frieden gehen» zu können. Macron lehnte ab. «Da ich nicht über dem Gesetz stehe, kann ich Ihrer Bitte nicht nachkommen», schrieb Macron in einem Brief an Cocq, den dieser auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.
Die französische Gesetzgebung sieht vor, dass eine tiefe Sedierung nur verabreicht werden darf, wenn ein Patient unheilbar krank ist und kurz vor dem Tod steht. Cocq erfülle diese Kriterien nicht, da sein Leben nicht in unmittelbarer Gefahr sei. Handschriftlich fügte Macron noch «tiefen Respekt» für die Entscheidung des Todkranken an.
Berichten zufolge sei Cocq auch geraten worden, in die Schweiz zu reisen, wo Sterbehilfe erlaubt sei. Doch das wolle der Franzose nicht. Seit Freitag verweigert er nun jede Einnahme von Nahrung und Flüssigkeit. Cocq rechnet damit, dass sein Tod innerhalb von vier bis fünf Tagen eintritt. (kes)
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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