Er war der Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Jetzt ist Konrad Steffen tot. Der 67-Jährige ist bei einer Expedition in Grönland verstorben.
Die grönländische Zeitung «Sermitisiaq» schreibt, er sei in eine Eisspalte gestürzt. CVP-Nationalrätin Kathy Riklin teilt auf Twitter mit, der Wissenschaftler sei nur circa hundert Metern von seinem Camp entfernt verunglückt. «Vermutlich hat eine Schneebrücke unter ihm nachgelassen», spekuliert sie auf Twitter. Steffen sei ein guter Freund von ihr gewesen.
Seit 2012 Direktor des WSL
Zum Unglück kam es am Samstag. Direktion und Mitarbeitende der WSL seien erschüttert und fassungslos, heisst es auf der Homepage des WSL.
«Wir verlieren mit Konrad Steffen nicht nur den Direktor unseres Hauses, sondern auch einen engagierten Wissenschafter und vor allem einen einmaligen und grossherzigen Menschen und Freund. Wir alle werden ihn vermissen.»
Steffen war im Rahmen einer Feldarbeit im Swiss Camp, einem Netz von Wetterstationen, in Grönland unterwegs.
Der Schweizer stand dem WSL seit 2012 als Direktor vor. Er sei vom Bundesrat über seine Pensionierung hinaus bis Ende Juni 2021 gewählt worden. Die Geschäfte der WSL würden bis auf Weiteres vom stellvertretenden Direktor, Christoph Hegg, geführt.
Pionier in Klimawandel-Forschung
Der Verstorbene war auch Professor für Architecture, Civil and Environmental Engineering an der EPF in Lausanne und Professor am Institut Atmosphere and Climate der ETH Zürich.
Steffen sei ein Pionier in der Erforschung des Klimawandels gewesen und habe sich regelmässig zu Forschungszwecken in der Arktis und der Antarktis aufgehalten. Hochrangige Politiker und Aktivisten interessierten sich für die Arbeit von Steffen. Selbst der ehemalige Vizepräsident der USA, Al Gore, tauschte sich mit Steffen für seinen Film «Immer noch eine unbequeme Wahrheit» in Kontakt. Der Film erschien im Jahr 2017.
Konrad Steffen war verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. (man/fr/SDA)