Culp sei weltweit die am längsten lebende Patientin eines solchen Eingriffs gewesen. Nach Medienberichten war sie 57 Jahre alt.
Culp war 2004 das Opfer ihres Ehemannes geworden, der sie mit Kugeln in den Kopf töten wollte. Die Frau hatte keine Nase und keinen Gaumen mehr, sie konnte nicht essen und nur durch ein Loch in der Luftröhre atmen. Die Chirurgen hatten 80 Prozent ihres Gewebes ersetzt, neben der Haut auch Knochen, Muskeln, Nerven, Blutgefässe und sogar einige Zähne.
Erhielt Gesicht einer toten Spenderin
Culp erhielt dabei in einer 22-stündigen Operation grossflächig das Gesicht einer toten Spenderin, das ihr wie eine Maske über die erhaltenen Reststrukturen ihres eigenen Gesichts übergestülpt wurde. Culp war die weltweit vierte Patientin, die ein neues Gesicht erhalten hat. Der erste lebende Mensch überhaupt mit einer Gesichtstransplantation war die Französin Isabelle Dinoire im Jahr 2005.
Zwei Jahre nach Culps Operation sollte der Texaner Dallas Wiens zum ersten Patienten mit einer kompletten Gesichtstransplantation werden. Der Techniker war 2008 bei Arbeiten an einer Kirche mit seinem Hubwagen in eine Hochspannungsleitung geraten. Sein Gesicht wurde dabei regelrecht ausradiert. Weder Augen noch Nase oder Lippen waren noch zu sehen. Nur ein Teil seines Kinns überstand den Unfall. Vom Mund war nur noch ein Schlitz übrig. 15 Stunden hatte die Operation bei Wiens gedauert. (SDA/kes)