Ungarische Kamerafrau Petra László
Das ist die Flüchtlings-Treterin!

Die Kamerafrau Petra László hat während eines Drehs Flüchtlinge attackiert. Jetzt schlägt das Netz zurück.
Publiziert: 09.09.2015 um 14:31 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:55 Uhr
Kamerafrau tritt Flüchtlingskinder
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An ungarisch-serbischer Grenze:Kamerafrau tritt Flüchtlingskinder

Petra László wurde über Nacht weltberühmt. Die Ungarin ist nämlich die Kamerafrau, die einem Flüchtling auf der Flucht vor der Polizei ein Bein stellte und zwei Kinder mit Fusstritten traktierte. Die Videoaufnahmen der beiden Szenen verbreiteten sich seit gestern Abend in Windeseile im Internet.

Medien weltweit berichteten über das herzlose Verhalten der Frau, auf Facebook und Twitter braute sich ein Shitstorm zusammen. Ein aufgebrachter Facebook-User gründete eine «Wall of Shame», auf der Bürger die Frau teilweise aufs Übelste beschimpfen. Sie hat bereits über 12'000 Likes. Auch wurden zwei falsche Profile der Kamerafrau erstellt, auf denen gegen László gehetzt wird.

«Sie sind eine Schande für Ihr Land und für Ihren Berufsstand», schreibt ein User. Ein anderer hofft, sie werde für ihre Tat in der Hölle schmoren. «Sie kann gar kein menschliches Wesen sein», so das Urteil einer weiteren Person.

Sie arbeitete für einen rechtsradikalen Sender

László arbeitete für den ungarischen Internet-Sender N1TV. Dieser hat laut «The Guardian» Verbindungen zur rechtsradikalen Partei Jobbik, was auf Ungarisch sowohl «die Besseren» als auch «die Rechteren» bedeutet. Sie ist die drittstärkste Partei im ungarischen Parlament.

Der Sender strahle Reden des Jobbik-Vorsitzenden aus, schreibt «The Guardian». Ausserdem finden sich auf der Seite des Senders Berichte mit dem Titel «Guantanamo = Ungarn?» oder «Migranten fallen über Läden her».

Juristisches Nachspiel droht

Inzwischen hat der Sender die Kamerafrau eigenen Angaben zufolge gefeuert. Die Mitarbeiterin habe sich «inakzeptabel» verhalten, heisst es in einem Statement des Chefredaktors, das auf der Homepage sowie der Facebook-Seite des Senders veröffentlicht wurde.

Der Vorfall hat für László wohl auch juristische Folgen. Zwei Parteien sollen bereits angekündigt haben, Anzeige gegen die Frau einzureichen, wird berichtet. Ihr drohen ungarischen Medien zufolge wegen sogenannter «Verbrechen aus Hass» mehrere Jahre Haft. (lha)

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