Ein Gericht hatte 2006 R.J. Reynolds Tobacco, Philip Morris USA, Altria und Lorillard dazu verpflichtet, eine Erklärung zu den gesundheitlichen Folgen des Rauchens abzugeben, erklären die Konzerne in einer ganzzseitigen Anzeige in den grossen amerikanischen Sonntagszeitungen.
Weiter heisst es darin: «Jedes Jahr sterben mehr Menschen an den Folgen des Rauchens als durch Mord, Aids, Suizid, Drogen, Autounfälle und Alkoholkonsum zusammen.»
Aufgeführt werden zudem diverse Krankheiten, für die das Rauchen verantwortlich ist.
Jahrelang gelogen
Das Urteil, das die Konzerne zu diesen Inseraten verpflichtet, erging bereits vor elf Jahren. Richterin Gladys Kessler hatte 2006 in einer mehr als 1600 Seiten starken Begründung geurteilt, dass die Tabakkonzerne das Gesetz brachen, indem sie die Öffentlichkeit jahrzehntelang über die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens belogen.
Sie ordnete eine Gegendarstellung an – über die genaue Wortwahl stritten die Anwälte beider Seiten jahrelang.
2014 einigten sie sich schliesslich, dass die Anzeigen in allen wichtigen Sonntagszeitungen abgedruckt, zur Hauptsendezeit im Fernsehen ausgestrahlt und auf den Packungen zitiert werden müssen – und zwar ein Jahr lang.
«Sieg für öffentliche Gesundheit»
Die Krebs-Gesellschaft in den USA, die bei der Formulierung der Anzeigen mitgewirkt hat, nannte die Werbekampagne einen «bedeutenden Sieg für die öffentliche Gesundheit».
Die Tabakindustrie habe Millionen von Menschen mit ihren Produkten gezielt abhängig gemacht, mit Produkten, von denen sie wussten, dass sie die Hälfte der Menschen vorzeitig töten würden. (SDA)