Unfälle, Kündigungen, Süchtige!
So sehen Pokémon-Go-Opfer aus

«Pokémon Go» ist in aller Munde. Das Game fordert schon seine ersten Opfer und andere löschen das Game bereits wieder von ihrem Handy. Jetzt warnt sogar die SUVA vor den Gefahren.
Publiziert: 14.07.2016 um 13:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:39 Uhr
Dieser Pokémon-Trainer fällt ins Wasser
1:10
Ins Spiel vertieft:Dieser Pokémon-Trainer fällt ins Wasser
Nicole Bruhin

Die Welt ist im Pokémon-Fieber. Nach nur 24 Stunden war Pokémon Go die meist heruntergeladene App in den USA und wurde die schnellste App, die es in Sachen Umsatz bei Google Play und dem App Store auf die Nummer 1 Position schaffte. Mittlerweile wird «Pokémon Go» auf Google öfters gesucht als «Porno»

Bereits nur wenige Tage nach der Veröffentlichung sorgt «Pokémon Go» für viele Geschichten. Einige sind witzig, manche aber auch erschreckend.

Niedergestochen und weitergespielt

Michael Baker (21) war zu Fuss in der Nähe seiner Wohnung in Forest Grove, Oregon, unterwegs. Dabei traf er auf einen Mann, der mit dem Handy vor einem Haus stand. «Ich fragte ihn, ob er auch Pokémon Go spiele», erzählt Baker dem Fernsehsender «Fox12». Der Mann schien ihn nicht zu verstehen. Baker wiederholte deshalb seine Frage. Doch statt ihm zu antworten, zog dieser ein Messer, stach zu und rannte davon. «Ich war so überrascht, alles ging ganz schnell.» Baker aber ging nicht etwa ins Spital. Er spielte einfach weiter! Danach kaufte er sich noch Bier und Chips. Erst dann machte er sich auf in Richtung Spital. Baker musste mit acht Stichen genäht werden.

Ins Wasser gestürzt

Die Suche nach Pokémons nimmt keine Grenzen. So war ein Spieler in der Nacht unterwegs (Video) und entdeckte ein Pokémon in der Höhe. Dies entpuppte sich als Brücke. Als er versuchte zur Kreatur zu kommen, fiel er kurzerhand ins Wasser. «Das habe ich nicht kommen sehen. Da ist ja Wasser», sagt der Mann. So gefährlich kann die Pokémon-Jagd in der Nacht sein.

Suva warnt vor Pokémon-Jagd

«Pokémon Go» ist in der Schweiz noch gar nicht offiziell erhältlich, schon meldet sich die Suva. Grundsätzlich findet der Unfallversicherer das Game gut. «Die Gamer sind an der frischen Luft und spulen Kilometer um Kilometer ab. Bewegung macht leistungsfähiger, gesünder und senkt das Unfallrisiko», heisst es in einer Medienmitteilung.

Doch die die Pokémon-Jagd könne auch bös ausgehen. Die Suva warnt vor Stolperunfällen. Diese würden zu oft nicht ernst genommen. Dabei würden deswegen 4 von 10 IV-Renten gesprochen.

Deshalb gibt die Suva folgende Tipps:

- Gehen Sie vorsichtig - auch wenn Sie das Pokémon-Fieber erwischt hat.

- Treppensteigen ist besonders riskant. Blick weg vom Handy auf Stufen.

- Jagen Sie Pokémons am Tag und nicht am Abend. Im Dunkeln sind Stolperfallen weniger gut sichtbar.

«Pokémon Go» ist in der Schweiz noch gar nicht offiziell erhältlich, schon meldet sich die Suva. Grundsätzlich findet der Unfallversicherer das Game gut. «Die Gamer sind an der frischen Luft und spulen Kilometer um Kilometer ab. Bewegung macht leistungsfähiger, gesünder und senkt das Unfallrisiko», heisst es in einer Medienmitteilung.

Doch die die Pokémon-Jagd könne auch bös ausgehen. Die Suva warnt vor Stolperunfällen. Diese würden zu oft nicht ernst genommen. Dabei würden deswegen 4 von 10 IV-Renten gesprochen.

Deshalb gibt die Suva folgende Tipps:

- Gehen Sie vorsichtig - auch wenn Sie das Pokémon-Fieber erwischt hat.

- Treppensteigen ist besonders riskant. Blick weg vom Handy auf Stufen.

- Jagen Sie Pokémons am Tag und nicht am Abend. Im Dunkeln sind Stolperfallen weniger gut sichtbar.

Mann prallt in Baum

So prallte gestern ein 28-jähriger Mann mit seinem Auto in Auburn im US-Bundesstaat New York gegen einen Baum. Er versuchte im Auto ein Pokémon zu fangen – dabei kam er von der Strasse ab und landete im Baum. Er kam glücklicherweise mit nur leichten Verletzungen davon. 

Ein Mann aus New York kam von der Strasse ab und knallte gegen einen Baum.
Foto: Polizei von Auburn (New York)

Von Auto angefahren

Die 15-jährige Autumn Deiseroth aus Pennsylvania wurde von einem Auto angefahren. Dies weil sie völlig absorbiert auf ihrem Handy nach Pokémon suchte. Dabei lief sie über eine Strasse und übersah ein entgegenkommendes Auto. Sie kam mit einem Schrecken davon. 

Vor lauter Pokémon wurde sie vom Auto angefahren.
Foto: Printscreen

Pokémon-Jäger landen auf Zug-Gleisen

Die niederländische Bahn-Aufsicht «ProRail» ruft Nintendo zu Änderungen an der Spiele-App auf. Dies weil viele Spieler unwissentlich auf Gleise geraten waren.

Einbrecher unterwegs?

Laut einem Bericht des holländischen Rundfunks gingen bei der Polizei unzählige Beschwerden über verdächtige Smartphone-User ein, die Häuser fotografieren. Sie hatten den Verdacht, es handle sich um Einbrecher, die neue Ziele auskundschafteten. Diese Leuten entpuppten sich aber alle als Pokémon-Jäger.

Krankes Pokémon gesucht

In Amsterdam kam es zu einem weiteren kuriosen Zwischenfall: Zahlreiche Pokémon-Jäger jagten dort ein krankes Pokémon in einem Spital. Das hatte den Spital-Betrieb völlig durcheinander gebracht. Die Klinik liess deshalb via Twitter verlauten: «Es gibt tatsächlich ein krankes Pokémon im AMC, aber wir sorgen gut für es. Bitte besucht es nicht.»

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Einfach aus dem Auto gestiegen

Die Polizei der A&M University in Texas meldete einen Auffahr-Unfall wegen des Games via Twitter. Ein Fahrer stellte seinen Wagen mitten auf der Strasse ab, um ein Pokémon zu fangen. Ein anderes Auto fuhr dem Lenker deshalb von hinten auf.

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Jugendliche rauben Pokémon-Jäger aus

Das Game wurde auch schon für Verbrechen missbraucht: So haben vier Jugendliche im amerikansichen Wyoming Spieler zu einem sogenannten Poké-Stop angelockt und mit einer Waffe ausgeraubt. Die Zeitung «USA Today» schreibt von zehn bis elf bewaffneten Raubüberfällen.

Diese vier Jugendlichen raubten Pokémon-Jäger aus.
Foto: Printscreen

Job verloren, weil er das Game nicht spielen kann

In Singapur wurde ein australischer Angestellter gefeuert, weil er sich auf Facebook darüber aufregte, dass das Spiel noch nicht verfügbar ist: «You can't f**king catch Pokémon in this piece of f**king sh*t country.» Sprich: Wieso kann man keine Pokémons in diesem Scheissland fangen? Sein Arbeitgeber fasste dies als Beleidigung auf und entliess ihn umgehend.

Koreaner wandern nordwärts

Pokémon-Go-Fans in Südkorea haben ein Pokémon-Problem: Sie können in ihrer Heimat keine dieser Kreaturen jagen. Die Regierung hat die Dienste von Google Maps weitgehend geblockt, aus Sicherheitsgründen. Dies weil man mit Nord-Korea im Kriegszustand ist. Wie «Huffington Post Korea» berichtet, gibt es eine Ausnahme: die Stadt Sokcho.

Hier die Erklärung: «Pokémon Go baut auf einem älteren Spiel des Entwicklers Niantic Labs auf, Ingress. Dafür wurde die Karte demnach in Rauten eingeteilt - und der Nordosten Südkoreas sei als Nordkorea klassifiziert worden. Dort gilt die Sperre Südkoreas natürlich nicht.» Nun pilgern sämtliche Pokémon-Jäger nach Sokcho. Alle Busse sind ausgebucht. Die Stadt hat dafür sogar eine Karte mit öffentlichen Wi-Fi-Spots erstellt, um die Spieler zu unterstützen.

Job gekündigt 

Tom Currie hat sich dem Spiel komplett verschrieben. Dafür hat der 24-jährige Neuseeländer sogar seinen Job gekündigt. Er will durch das Land reisen und Pokémon zu fangen. «Ich habe Busse gebucht, die mich bis nach Invercargill und zurück bis nach Cape Reinga bringen, damit ich unterwegs hoffentlich ein paar Pokémon fangen kann», sagt er der neuseeländischen Nachrichtenseite «Newshub». Sein Ziel sei Mewtu. «Das ist das grosse Ziel für viele Leute.» 

Game gelöscht

Bereits jetzt gibt es aber erste Gamer, die das Spiel auf ihrem Handy wieder löschen. So «Bild»-Redakteur Daniel Böcking. Innert nur 2 Tagen geriet er in solch einen Pokémon-Rausch. «Ich habe gemerkt, dass «Pokémon Go» aus mir einen schlechteren Menschen macht.» Er vernachlässigte seine Arbeit und auch die Familie. So gross war der Drang nach der Jagd.

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