Die libysche Regierung ist sauer auf Frankreich! Zwar seien Unterstützungseinsätze befreundeter Nationen gegen die Dschihadistenmiliz IS in Libyen willkommen, hiess es in einer Erklärung. «Die Unterstützung sollte aber auf Bitten oder in Abstimmung mit der Regierung erfolgen.»
In libyschen Städten protestierten am Abend hunderte aufgebrachter Bürger gegen die französische Militärpräsenz. «Hände weg von Libyen», hiess es auf einem Plakat, «Keine französische Intervention!» auf einem anderen. Fernsehbilder zeigten Protestkundgebungen in Tripolis und Misrata.
Drei Soldaten gestorben nach Helikopterabsturz
Der Einsatz war bekannt geworden, nachdem die französische Regierung am Mittwoch den Tod von drei Soldaten in Libyen bekannt gegeben hatte. Nach Angaben von Präsident François Hollande starben sie während einer «gefährlichen Erkundungsmission» bei einem Hubschrauberabsturz. Zu Ort und Zeitpunkt des Vorfalls machte Paris keine Angaben.
Libysche Quellen widersprachen dieser Darstellung. Der französische Hubschrauber sei von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden, sagte ein Kommandeur der Truppen des gegen die Regierung in Tripolis operierenden Generals Chalifa Haftar im Osten Libyens zu AFP. Die Rakete sei am Sonntag «wahrscheinlich von Islamistengruppen» in der Nähe von Bengasi abgeschossen worden, sagte der Truppenführer.
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Davon profitierten unter anderem die Miliz Islamischer Staat (IS) und andere Dschihadistengruppen. Eine von der UNO unterstützte Übergangsregierung bemüht sich derzeit, die Kontrolle über das Land zu gewinnen. (SDA)