Briten lieben Bier. Während Corona mussten die Insulaner jedoch mit dem Trinken massiv zurückstecken. Zumindest in Pubs, Bars und Clubs konnten sie ihrem flüssigen Hobby nicht nachgehen. Auch vor den Lokalen durften sie sich nicht versammeln.
Doch jetzt wurde im Vereinigten Königreich ein nächster Schritt aus dem Lockdown gewagt. Zum ersten Mal seit dem 14. Oktober sind in ganz England die Pubs wieder offen – zunächst mal nur die Aussenbereiche. Und Schleusen und Kehlen öffneten sich erwartungsgemäss. Rund 2,7 Millionen Briten hätten dieses Wochenende die Bars besucht, berichtet «The Sun».
315 Millionen Franken versoffen
Vier Millionen Pints kippten die Briten in der letzten Woche – pro Tag! Ein britisches Pint entspricht 0,5683 Litern. Etwa 50'000 Pubs und Lokale würden mittlerweile wieder Alkohol ausschenken. Am Wochenende sollen dabei 250 Millionen Pfund ausgegeben worden sein. Umgerechnet: 315 Millionen Schweizer Franken.
Im Londoner Stadtteil Soho drängte sich das Partyvolk – wortwörtlich – dicht an dicht. Statt Masken und Abstand sind Bier-Dosen und -Becher zu sehen. Zehntausende feierwütige Briten sollen anwesend gewesen sein. Es ist sogar von einem tanzenden Polizisten die Rede, der von der Menge angefeuert wurde.
Endlich wieder Fans im Fussballstadion
Auch im Fussballstadion sind wieder Fans zugelassen. Zum ersten Mal seit Dezember. Am Sonntagabend waren 4000 Zuschauer beim FA-Cup-Halbfinalspiel zwischen Leicester City gegen Southampton im Stadion.
Die Brauereien auf der Insel hatten wegen des Bierbedarfs alle Hände voll zu tun. Weitere 10 Millionen Pints sollen an die Pubs geliefert werden, damit die Gäste nicht plötzlich auf dem Trockenen sitzen.
Doch nicht nur in Bars und Beizen herrschte am Wochenende Hochbetrieb. Auch in die Einkaufsläden strömten die Briten. 20 Millionen sollen in die wiedereröffneten Geschäfte gestürmt sein. 2,8 Billionen Pfund wurden gemäss einer Studie angeblich ausgegeben – 3,55 Milliarden Schweizer Franken!
Polizei mahnt: «An Regeln halten!»
Trotz aller Euphorie mahnt die Polizei auf der Insel zu Verstand. «Es ist wichtig, dass wir uns alle an die Regeln halten, damit weitere Lockdowns oder Einschränkungen vermieden werden», wird Kommissarin Jane Connors zitiert. Sonst kommt der Corona-Kater mit Ansage.