UN-Sanktionen
China will nordkoreanische Fabriken schliessen

Nach der Verschärfung der UNO-Sanktionen gegen Nordkorea verbietet China nach eigenen Angaben Gemeinschaftsunternehmen mit dem international weitgehend isolierten Land. In China würden alle solchen Unternehmen innerhalb von 120 Tagen geschlossen, gerechnet ab der jüngsten Sicherheitsratsresolution vom 12. September.
Publiziert: 29.09.2017 um 09:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:55 Uhr

Das teilte das Handelsministerium am Donnerstag auf seiner Internetseite mit. Auch alle Gemeinschaftsunternehmen mit nordkoreanischen Firmen oder Einzelpersonen im Ausland würden aufgelöst. Eine Frist hierfür wurde jedoch nicht genannt.

Nordkoreas wichtigster Verbündeter wendet sich ab

Der Sicherheitsrat hatte am 12. September einstimmig seine wegen des Raketen- und Atomprogramms gegen Nordkorea verhängten Sanktionen verschärft. Textilexporte aus Nordkorea wurden verboten, die Lieferung von Treibstoff eingeschränkt.

Ausgelöst wurde die Resolution durch den sechsten und bislang grössten Atomwaffentest. China galt bislang als der wichtigste Verbündete Nordkoreas.

Vor wenigen Tagen hatte China bereits angekündigt, einen anderen wesentlichen Teil der Sanktionen umzusetzen: Ab 1. Oktober wird der Export von Ölerzeugnissen nach Nordkorea begrenzt. Zudem wurde ein Einfuhrverbot für Textilien verhängt. Bereits Ende August hatte Peking nordkoreanischen Firmen und Staatsbürgern verboten, neue Unternehmen in China zu gründen.

Atomstreit spitzt sich weiter zu

Die Anwendung der Sanktionen durch Peking treffen Nordkorea besonders hart: China ist Nordkoreas wichtigster Handelspartner und Verbündeter. US-Präsident Donald Trump hatte China wiederholt vorgeworfen, nicht genug Druck auf Pjöngjang auszuüben, damit es sein Atomwaffenprogramm aufgibt.

In der vergangenen Woche hatten sich Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un ein immer schrilleres Wortgefecht geliefert und damit die Spannungen weiter angeheizt.

Die aktuellen Ereignisse rund um Nordkorea verfolgen Sie im News-Ticker.

(SDA)

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