Die EU erwägt ab 2022 das totale Aus für Mikroplastik. Das würde auch das Aus für zahllose Kunstrasenplätze bedeuten, die viele Fussballvereine für viel Geld angelegt haben. Zieht die Schweiz nach?
EU-Amateurfussballer bangen um ihre immergrünen Fussballplätze. Denn das geplante EU-Totalverbot für Mikroplastik betrifft auch das Gummigranulat, das für die Kunstrasen verwendet wird. Gerade in vielen Städten Europas wird vielerorts nur noch auf Kunstrasen gekickt. Das EU-Verbot könnte die Klubs teuer zu stehen kommen.
Wie die «Welt am Sonntag» berichtet, soll das Gummigranulat ab dem Jahr 2022 nicht mehr zulässig sein. Fussballvereine schlagen bereits Alarm, selbst der deutsche Innenminister Horst Seehofer (70, CSU) hat sich eingeschaltet. Als Sportminister werbe er für einen «vernünftigen Ausgleich» zwischen Umweltschutz und Sportinteressen: «Viele Tausend Sportanlagen wären sonst von der Schliessung bedroht.»
Folgt die Schweiz dem EU-Verbot?
Eine Übergangsfrist von sechs Jahren soll den Vereinen mehr Zeit geben. Ein kompletter Rück- oder Umbau der Plätze wird besonders kleinere Vereine hart treffen. Kunstrasenplätze drohen damit noch mehr zur Kostenfalle zu werden. Allein der Bau kostet um die 1,3 Millionen Franken, doch hält der Platz auch bei kostenintensiver Wartung nur rund zehn Jahre.
Ein Platz, das sind 7500 Quadratmeter Plastik und 30 Tonnen eingestreutes Gummigranulat, wie BLICK berichtete. Das Gummigranulat wird von Spielern, bei Regen oder beim Schneeräumen vom Platz getragen. Kunstrasenfelder gehören daher zu den schlimmsten Mikroplastikschleudern überhaupt.
In der Schweiz spielt die Umwelt bei der Planung von Kunstrasen kaum eine Rolle. Das könnte sich unter den neue EU-Auflagen ändern. (kes)