In der Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine ist ein Waldbrand ausgebrochen.
Es handle sich um den schwersten Waldbrand in der Nähe des havarierten AKW seit 1992. Eine Gefahr für die Kraftwerksruine, in der sich noch immer hoch radioaktives Uran befindet, bestehe jedoch nicht, teilte der ukrainische Zivilschutz-Chef Sorjan Schkirjak heute mit.
Es sei keine erhöhte Strahlung in der Umgebung gemessen worden, betonte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk.
Feuer auf 400 Hektar
Die Anlage sei etwa 20 Kilometer vom Brandherd entfernt. Insgesamt sei eine Fläche von etwa 400 Hektar Wald von den Flammen erfasst worden. Mehr als 200 Helfer waren im Kampf gegen das Feuer im Einsatz.
Umweltschützer von Greenpeace in Russland warnten vor einer möglichen Katastrophe. Der Wind könne eine radioaktiv verseuchte Rauchfahne bis nach Weissrussland blasen, teilte die Organisation mit.
Sarkophag im Bau
Am 26. April 1986 war der vierte Reaktor des AKW explodiert. Nach dem Super-GAU wurden strahlende Partikel vom Wind bis weit nach Westeuropa hinein verfrachtet.
Derzeit wird ein neuer Sarkophag für die Anlage zum Schutz vor Strahlung gebaut. An diesem Mittwoch ist in London eine Geberkonferenz zur Finanzierung der neuen Betonabdeckung geplant. Das Bauprojekt soll bis 2017 fertig sein. (SDA/mad)