Für eine Stunde sind am Samstagabend die Lichter an Sehenswürdigkeiten und in Wohnungen weltweit ausgegangen. Die zwölfte Auflage der Aktion «Earth Hour» («Stunde der Erde») der Umweltorganisation WWF warb in 187 Ländern für mehr Klima- und Artenschutz.
Um 20.30 Uhr wurde an bekannten Bauwerken eine Stunde lang die Beleuchtung ausgeschaltet. Auch in der Schweiz beteiligten sich zahlreiche Gemeinden an der Aktion. So wurden unter anderem das Kloster St. Gallen, der Luzerner Wasserturm und die Castelli in Bellinzona verdunkelt, wie der WWF Schweiz im Vorfeld bekanntgab.
«Für einen lebendigen Planeten»
In Deutschland lagen unter anderem das Brandenburger Tor in Berlin und der Kölner Dom im Dunkeln. Begonnen hatte die Aktion in der australischen Metropole Sydney, wo die viel fotografierte Oper eine Stunde lang unbeleuchtet blieb.
«Für einen lebendigen Planeten» war in diesem Jahr das Motto der «Earth Hour». Auch Privathaushalte waren aufgerufen, mitzumachen. In sozialen Medien posteten etliche Menschen Aufforderungen, mitzutun, oder stellten Bilder ihres lediglich von Kerzen erhellten Zuhauses ein. Manche Städter präsentierten Aufnahmen des im Dunkeln weit besser zu sehenden Sternenhimmels.
In der griechischen Hauptstadt Athen gingen am Abend die Lichter an der Akropolis aus, in der britischen Hauptstadt London wurde der Big Ben ins Dunkle getaucht, in der italienischen Hauptstadt Rom das Kolosseum.
Auch zahlreiche Metropolen in Asien wie Singapur, Kuala Lumpur, Tokio und Hongkong beteiligten sich.
Zwölfte Ausgabe der Aktion
Ihren Ausgang hatte die «Earth Hour» im Jahr 2007 in Australien genommen, inzwischen gilt sie als weltgrösste Umweltschutzaktion.
Der Vorsitzende des WWF Australien, Dermot O'Gorman, sagte der Nachrichtenagentur AFP, mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten in einigen der artenreichsten Gegenden der Welt seien bis zum Ende des Jahrhunderts vom Aussterben bedroht, wenn der gegenwärtige Trend zur Klimaerwärmung anhalte.
Die «Earth Hour» soll die Forderung nach verstärkten Anstrengungen zum Schutz von Klima und Umwelt unterstreichen. Zudem wollen die Aktivisten in diesem Jahr besonders für den Artenschutz werben. Zu den vom Klimawandel bedrohten Arten gehören laut einem vom WWF in Auftrag gegebenen Bericht unter anderem Koalas in Australien.
In dem Bericht wird ausserdem festgestellt, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit unter anderem die Amazonas-Regenwälder vom Artensterben betroffen sein dürften. (SDA)