Jetzt also doch: Nachdem in der Vergangenheit sämtliche Versuche vom Bau einer Brücke vom italienischen Festland nach Sizilien gescheitert sind, soll das Projekt wiederbelebt werden.
Das Kabinett der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni (46) verabschiedete am Donnerstag ein entsprechendes Dekret. Dieses muss vom Parlament in 60 Tagen in ein Gesetz umgewandelt werden.
3,2 Kilometer-Brücke kostet mehrere Milliarden
Für das Projekt wird Italien tief in die Tasche greifen müssen: Der Bau soll den Staat mehrere Milliarden Euro kosten.
Die 3,2 Kilometer lange Brücke «wird das Flaggschiff der italienischen Ingenieurskunst darstellen», sagte Verkehrsminister Matteo Salvini (50). Die ursprüngliche Idee einer solchen Brücke reicht in die Zeit des Römischen Reiches zurück.
Melonis rechtsgerichtete Koalition hält die Brücke für zentral, um die Wirtschaft im ärmeren Süden des Landes anzukurbeln. Allerdings bestehen Zweifel an ihrer strukturellen Tragfähigkeit in der erdbebengefährdeten Region zwischen Messina und Kalabrien, wegen der Auswirkungen auf die Umwelt und wegen der hohen Kosten.
Der Bau könnte schon im Jahr 2024 beginnen
Das Projekt, das zuletzt 2011 angedacht wurde, werde «an die neuen technischen, Sicherheits- und Umweltstandards angepasst», versicherte Salvini. Der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi (86), dessen Regierung das Projekt in den 2000er Jahren stark unterstützt hatte und dessen Partei Forza Italia nun wieder Teil der Regierungskoaliton ist, sagte am Donnerstag, ein solches Bauwerk würde «Sizilien nicht nur mit Kalabrien, sondern mit Italien und ganz Europa verbinden». Der Bau könnte nach Berlusconis Angaben schon Mitte 2024 beginnen.
Derzeit kann man nur mit der Fähre oder dem Flugzeug von der Insel aufs Festland gelangen. Befürworter des Plans argumentieren, dass die Brücke, mit Schienen ausgestattet, Umweltverschmutzung reduzieren und Zeit beim Transport von Personen und Gütern sparen kann. Umweltschützer lehnen die Pläne jedoch ab und setzen sich eher für eine Elektrifizierung des bestehenden Zugnetzes in der Region ein. (AFP/dzc)