Umgarnung brachte nichts
Efta in Genf schliesst die Akte Grossbritannien

Lange war für Grossbritannien die Efta als Alternative zur EU ein Thema. Doch nun plant der Schweizer Efta-Generalsekretär Henri Gétaz die Zukunft ohne die Briten.
Publiziert: 03.04.2019 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2019 um 15:00 Uhr
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Im Gespräch mit dem damaligen Bundesrat Johann Schneider-Ammann: Efta-Generalsekretär Henri Gétaz 2018 in Genf.
Foto: Keystone
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Guido FelderAusland-Redaktor

Grossbritannien droht ein Fall zwischen Stuhl und Bank. Nach einem immer wahrscheinlicher werdenden harten Brexit am 12. April wird auch die Efta kein Thema mehr sein. Die Europäische Freihandelsassoziation, die aus der Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island besteht und ihr Generalsekretariat in Genf betreibt, hat nun das Kapitel Grossbritannien geschlossen.

Noch vor einem Jahr hatten Efta-Vertreter in London für einen Beitritt in die Efta als Alternative geworben. Grossbritannien war schon früher Mitglied, gab aber 1973 den Austritt, um der damaligen Europäischen Gemeinschaft (EG) beizutreten.

Andere neue Mitglieder für die Efta?

Nun sagt der Schweizer Generalsekretär Henri Gétaz (54), sozusagen das Efta-Pendant von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, gegenüber BLICK: «Die britische Regierung hat kein Interesse an einem Beitritt zur Efta gezeigt. Das britische Parlament hat diese Option in einer indikativen Abstimmung verworfen.»

Es sehe ganz so aus, dass die Efta als Quartett weiterbestehen würde. Auf die Frage, ob es Anzeichen gebe, dass weitere Staaten dazustossen oder Staaten austreten würden, antwortet Gétaz mit Nein.

1960 in Stockholm gegründet

Die 1960 in Stockholm gegründete Efta ist eine Organisation, die den freien Handel und die wirtschaftliche Integration der vier angeschlossenen Länder fördert. Im Gegensatz zur EU gewährt die Efta ihren Mitgliedstaaten die volle politische Handlungsfreiheit. 

Früher gehörten auch Dänemark, Österreich, Portugal, Schweden, Grossbritannien und Finnland dazu. Ausser der Schweiz sind alle drei heutigen Efta-Staaten Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Einst Konkurrent zur EU

Nächstes Jahr feiert die Efta, die zu in den 1950er- und 1960er-Jahren eine Konkurrenz zur EU war, das 60-jährige Bestehen. Gétaz: «Mittlerweile pflegen Efta und EU eine konstruktive Partnerschaft auf der Basis gemeinsamer Werte.»

Zwar ist das Thema Grossbritannien bei der Efta ad acta gelegt. Doch weiss man bei den Briten erfahrungsgemäss ja nicht, ob sie sich morgen doch wieder anders entscheiden. 

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