Vor zwei Jahren rüttelte eine CNN-Umfrage Europa auf: Die Befragung zeigte, dass 18- bis 34-jährige Erwachsene, die auf unserem Kontinenten leben, nach eigenen Angaben «wenig» oder «gar nichts» über den Holocaust wissen. Etwa jeder 20. Europäer hat noch nie etwas über die systematische Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten gehört.
Jetzt zeigt eine aktuelle Umfrage eine noch viel grössere Wissenslücke bei den Amerikanern aus. In den USA sind nach einer neuen Studie elf Prozent der Erwachsenen im Alter unter 40 Jahren der Meinung, dass Juden den Holocaust verursacht haben. Zugleich wissen 63 Prozent nicht, dass dabei etwa sechs Millionen Juden ermordet wurden.
Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage im Auftrag der Claims Conference. Zwölf Prozent der befragten US-Bürger gaben an, noch nie vom Holocaust gehört zu haben. Die Claims Conference – ein Zusammenschluss jüdischer Organisationen – kümmert sich um die materielle Entschädigung von Überlebenden.
Wissenslücke in New York am grössten
Befragt wurden 1000 Personen in den USA für die landesweiten Zahlen und zusätzlich noch jeweils 200 in einzelnen Bundesstaaten, um die Situation dort zu ermitteln. Dabei kam heraus, dass der Anteil derer, die Juden für den Holocaust verantwortlich halten, im Bundesstaat New York mit 19 Prozent besonders hoch ist. Die Unwissenheit über die Opferzahl war besonders hoch in Arkansas (69 Prozent) und Delaware (68 Prozent).
Holocaust ist die nahezu weltweit gebräuchliche Bezeichnung für den Völkermord an der jüdischen Bevölkerung Europas durch die Nationalsozialisten. Ihm fielen etwa sechs Millionen Menschen zum Opfer.
Der Begriff Holocaust stammt vom griechischen Wort «holokauston» und bedeutet Brandopfer (wörtlich: «ganz verbrannt»). Menschen jüdischen Glaubens verwenden meist das hebräische Wort Schoah – Katastrophe. (nim/SDA)