Soll ein zweites Mal über den Austritt Grossbritanniens aus der EU abgestimmt werden? Ja, findet die Hälfte der britischen Bürer. Das hat eine Umfrage unter rund 1000 Personen ergeben, deren Ergebnisse die «Mail on Sunday» heute veröffentlicht hat. 34 Prozent wünschen sich demnach kein zweites Brexit-Votum, 16 Prozent sind unentschieden.
Zudem finde die Mehrheit der Befragten, dass das Land im Zuge des Brexit zu viel Geld an die EU geben müsse. Medien hatten vergangene Woche berichtet, die britische Regierung habe sich zur Zahlung von rund 50 Milliarden Euro bereit erklärt.
Der britische Ex-Premierminister Tony Blair sprach sich heute erneut dafür aus, die Austritts-Entscheidung rückgängig zu machen. «Es ist umkehrbar. Es ist nicht passiert, bevor es passiert ist», sagte er der BBC. Die Ziele der britischen Regierung in den Brexit-Verhandlungen könnten nicht erreicht werden, sagte er voraus.
Schliesslich wolle die Regierung den gemeinsamen EU-Markt verlassen, aber alle Vorteile des Marktes behalten. Zudem hätten sich manche positive Berechnungen der Brexit-Befürworter als falsch herausgestellt. Wenn sich aber die Fakten änderten, sollten auch die Bürger die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu ändern.
Zahlreiche Brexit-Gegner haben in den vergangenen Monaten davor gewarnt, ein Austritt könnte gravierende negative Folgen für die britische Wirtschaft haben. (SDA/lha)