Um junge Studenten zu daten
Mutter (48) klaut Identität ihrer eigenen Tochter (22)

Eine 48-Jährige aus dem US-Bundesstaat Missouri hat sich als ihre 22-Jährige Tochter ausgegeben. Ihr Ziel: Sich an der Universität einschreiben und ahnungslose junge Männer daten. Jetzt droht allerdings der Knast.
Publiziert: 10.12.2021 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 15:55 Uhr
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Laura O. ist 48 – doch sie hat sich als ihre 22-jährige Tochter ausgegeben.
Foto: Mountain View Police Department

Laura O.* (48) gab sich mehr als zwei Jahre lang als ihre Tochter Lauren H.* (22) aus. Die 48-Jährige täuscht die US-Regierung – und die Einwohner der Kleinstadt Mountain View im Bundesstaat Missouri. Alle glaubten, sie sei die junge Frau.

Der Mutter droht nun eine Gefängnisstrafe. Sie hat zugegeben, die Identität ihrer Tochter gestohlen zu haben. Damit habe sie sich ein Studentendarlehen verschafft, sich am College eingeschrieben – und junge Männer gedatet.

«Jeder glaubte es»

Im Jahr 2016 beantragte die 48-Jährige eine Sozialversicherungskarte im Namen ihrer Tochter. Diese erhielt sie per Post von den offiziellen Behörden. Seitdem gab die damals 43-Jährige an, ihre Tochter zu sein.

Sie begann Männer Anfang 20 zu verführen. Die Männer wussten nicht, dass Laura O. mehr als zwei Jahrzehnte älter war, als sie behauptete. «Jeder glaubte es. Sie hatte sogar Freunde, die glaubten, dass sie so alt war, wie sie sagte: 22 Jahre», sagt der Polizist Jamie Perkins vom Mountain View Police Department gegenüber der «New York Times».

Die 48-Jährige soll einen Snapchat-Account gehabt haben. Dort teilte sie Bilder von sich, über dem Gesicht mehrere Filter. «Sie hatte sich komplett den jüngeren Lebensstil angeeignet: Kleidung, Make-up und Persönlichkeit. Sie hat komplett angenommen, eine Person in ihren frühen Zwanzigern zu sein», sagt Stetson Schwien, ein weiterer Beamter, der mit dem Fall betraut ist gegenüber ABC.

Sie hatte einen Job, wohnte bei einem Ehepaar

Die 48-Jährige wohnte in Mountain View bei einem Ehepaar. Sie gab an, vor häuslicher Gewalt geflohen zu sein. Auch die Personen, bei denen sie lebte, dachten, sie sei 22. Die 48-Jährige beantragte und erhielt einen Führerschein im Namen ihrer Tochter. Sie erhielt einen Job in einer Bibliothek. Ausserdem bekam sie Geld vom Staat, um sich in der Uni einzuschreiben.

Nach mehr als zwei Jahren flog der Betrug im August 2018 schliesslich auf. Die Polizei in Mountain View wurde von Behörden in Arkansas kontaktiert, die glaubten, dass die Mutter Finanzbetrug begehe.

Es drohen fünf Jahre Knast

Die 48-Jährige, die mittlerweile geständig ist, muss mit fünf Jahren Haft ohne Bewährung rechnen. Ausserdem muss sie 17'521 Dollar an die Universität in Missouri – und an ihre Tochter zahlen. (euc)

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