Die Ex-Bürgermeisterin von Göteborg, Ann-Sofie Hermansson (56), tut nach wie vor etwas für ihre Stadt – nur nicht mehr in der Politik. Heute arbeitet sie nämlich bei der Müllabfuhr und leistet so einen wichtigen Beitrag für eine saubere Umgebung.
2018 wird die Sozialdemokratin abgewählt. Auf einen Schlag ists vorbei mit der vollen Agenda mit Terminen und Verpflichtungen. Doch statt zu einem stressigen Bürojob zurückzukehren, sucht sich die Schwedin eine Arbeit, die sie körperlich fordert.
Macht Freude und zahlt die Miete
Sie erinnert sich an ihren LKW-Führerschein, den sie auf Anraten ihres Vaters einst erworben hat und bewirbt sich als Fahrerin bei der Müllabfuhr, schreibt «Politico». Sie kriegt den Job und ist heute statt im edlen Anzug in der orangen Uniform unterwegs.
Mit ihrem Job ist sie sehr zufrieden. Auch, weil Hermansson als Müllfrau ein weitaus weniger stressvolles Leben geniessen kann. «Die Leute fragen mich manchmal, was zum Teufel ich hier eigentlich mache», sagt Hermansson zur Zeitung. «Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden und kann so auch meine Miete bezahlen», sagt sie weiter.
Menschen erkennen sie auf der Strasse
Die 56-Jährige fährt nicht nur den Güselwagen, sondern packt auch ordentlich mit an. Dass sie beim Einsammeln von Mülltonnen erkannt wird, stört sie nicht – im Gegenteil: Es freut sie, wenn die Menschen sie heute noch ansprechen und mit ihr über Politik sprechen wollen.
Auf Twitter folgen ihr rund 12'000 Nutzer. In den sozialen Medien berichtet sie offen über ihr Leben und ihre Erfahrungen bei der Müllabfuhr. Dort berichtet sie, was sie an ihrer neuen Arbeit besonders schätzt: Dass sie in ihrer Rolle als Müllfrau nun niemanden mehr verärgern kann. (une)