Überraschende Öffnungen, keine roten Zonen mehr
Super-Mario gibt Italien das nächste Zückerli

Am Freitag wird am nächsten Corona-Dekret gefeilt. Es verspricht weitere Lockerungen. Nach der Quarantäne für Einreisende aus dem Ausland, soll stufenweise auch die nächtliche Ausgangssperre fallen. Zudem gibt ab Montag keine sogenannten roten Zonen mehr.
Publiziert: 09.05.2021 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2021 um 13:38 Uhr
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Italiens Premier Mario Draghi (73) zeigt sich in Ferienlaune. Er stellt eine ganze Reihe an Lockerungen in Aussicht, die Tourismusbranche und Feriengäste aufatmen lassen.
Foto: AFP
Myrte Müller

Sie ist spannender als so mancher Freitagabend-Krimi: Die Sitzung der Regierung vor Verkündung des nächsten Corona-Dekrets. Monatelang schickten diese Italiens Regionen in harte Lockdowns. Seit einigen Wochen jedoch versprechen Mario Draghi (73) und seine Minister zunehmend Happy-Ends. Am kommenden Freitag tagt der Premier wieder über Corona-Massnahmen. Und Vielversprechendes sickert schon jetzt durch.

So gibt es ab Montag, den 17. Mai 2021 keine roten Zonen mehr. Das gilt sogar fürs Aostatal, das noch vor Kurzem als Hochrisiko-Gebiet eingestuft wurde. Ab dem 17. Mai soll die nächtliche Ausgangssperre erst ab Mitternacht beginnen, berichtet «Il Messaggero». Für Gastronomie, Kinos und Theater bedeutet die Lockerung eine zusätzliche Schicht und fast eine Verdoppelung der Einnahmen. Mitte Juni, also pünktlich zum Start der Hochsaison, soll Bella Italia auch die ganze Nacht zu geniessen sein. Ausserdem öffnen die Freibäder.

Und noch ein Punkt auf der Tagesordnung macht der Branche Hoffnung: In den Restaurants und Bars soll bis 18 Uhr auch in den Innenräumen serviert werden dürfen. Selbst Hochzeiten und grössere Veranstaltungen sollen wieder erlaubt sein – allerdings im Freien und natürlich mit Maske.

Mit «Green Pass» freie Fahrt auch in rote Italien

Wer sich in den sechs Monaten vor Reisebeginn hat impfen lassen oder innerhalb von 48 Stunden einen negativen Antigen- oder PCR-Test erhalten hat, darf sich innerhalb Italiens frei bewegen. Für Reisen in Regionen, die als orange eingestuft wurden, braucht es einen nationalen Grünen Pass, der online oder direkt bei den regionalen Verwaltungen beantragt werden kann.

Dieser nationale «Green Pass» wirkt provisorisch, bis der europäische Impfausweis Mitte Juni in Kraft tritt. Eine Schweizer Version würde laut BAG erst Ende Juni folgen. Bislang gilt: Wer beide Impfdosen erhalten hat, darf einreisen. Gute Aussichten also für all jene, die bereits mit Moderna oder Biontech-Pfizer den ersten Piks erhielten. Der zweite folgt drei, vier Wochen danach, also noch zur Sommersaison.

Reicht bei AstraZeneca-Geimpften der erste Schuss?

Beim Impfstoff AstraZeneca sieht es anders aus – zumindest in Italien. Dort müssen die Geimpften in der Regel zwölf Wochen auf die zweite Dosis warten – dann ist der Sommer vorbei. Daher wird in Rom nun erwogen, auch AstraZeneca-Erstgeimpften freie Fahrt zu erlauben. Wegen der in den Medien viel diskutierten Thrombose-Gefahr wird der britische Impfstoff vielerorts abgelehnt.

Die Gute-Laune-Politik aus Rom sind den aktuellen Corona-Zahlen zu verdanken. In den vergangen 24 Stunden gab es landesweit knapp über 10'000 Neuinfektionen, die Positivitätsrate bei den Getesteten liegt nur noch bei drei Prozent. Es gibt mit 224 Opfern weniger Tote als sonst und auch die Zahl der Intensiv-Patienten sowie der Hospitalisierungen sinkt.

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