Ukraine
Westliche Minister verlassen G20-Treffen aus Protest gegen Russland

Mit einer Boykott-Aktion haben westliche Finanzminister und Zentralbankchefs an einem G20-Treffen in Washington gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine protestiert.
Publiziert: 21.04.2022 um 12:26 Uhr
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Führte die Protestgruppe gegen den Auftritt des russischen Vertreters am G20-Treffen in Washington an: die US-amerikanische Finanzministerin Janet Yellen. (Archivbild vom G20-Treffen vom Juli 2021 in Venedig)
Foto: Luca Bruno

US-Finanzministerin Janet Yellen und mehrere ihrer Amtskolleginnen und -kollegen etwa aus Kanada und Grossbritannien verliessen am Mittwoch den Sitzungssaal, als der russische Vertreter das Wort ergriff, wie aus informierten Kreisen verlautete. «Einige Finanzminister und Zentralbankchefs, die virtuell teilnahmen, haben ihre Kameras ausgeschaltet, als Russland sprach», hiess es.

Die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland veröffentlichte auf Twitter ein Foto von westlichen Vertretern, die den Sitzungssaal verlassen hatten. «Die Demokratien der Welt werden bei Russlands anhaltender Aggression und anhaltenden Kriegsverbrechen nicht tatenlos zuschauen», schrieb sie dazu.

Bei den Frühjahrestagungen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank, in deren Rahmen das G20-Treffen stattfand, gehe es um die «Unterstützung der Weltwirtschaft», schrieb Freeland weiter. Und: «Russlands Einmarsch in die Ukraine ist eine schwere Bedrohung für die Weltwirtschaft. Russland sollte nicht an solchen Treffen teilnehmen.»

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hingegen verliess den Saal während der Aktion nicht. Aus informierten Kreisen verlautete aber, er habe den russischen Ausführungen «entschieden widersprochen». Lindner hatte zuvor gesagt: «Wir werden Russland keine Bühne bieten, um Propaganda und Lügen zu verbreiten. Solchen Einlassungen russischer Vertreter muss entgegengetreten werden.»

Eine Reihe von Staaten hatte gefordert, dass Russland von G20-Treffen ausgeschlossen werde. Indonesien, das derzeit die G20-Präsidentschaft innehat, hatte dies aber abgelehnt und es mit Unparteilichkeit begründet.

(SDA)

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