Chaos nach Verhaftung von Georgiens Ex-Präsident in Kiew
Anhänger befreien Saakaschwili aus Polizeiauto

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es zu Krawallen gekommen. Der georgische Ex-Präsident Michail Saakaschwili ist erst von der Polizei verhaftet – und dann von Anhängern befreit worden.
Publiziert: 05.12.2017 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:00 Uhr

Der georgische Ex-Präsident und ukrainische Oppositionspolitiker Michail Saakaschwili (49) ist in seiner Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew festgenommen worden. Der 49-Jährige floh zuvor vor den Ermittlern auf das Hausdach und drohte damit, sich umzubringen. Das meldeten örtliche Medien am Dienstag. Der Geheimdienst bestätigte die Festnahme wegen «Beihilfe für eine kriminelle Vereinigung». Saakaschwili drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Wenig später wurde Saakaschwili offenbar von Anhängern auf der Strasse aus einem Polizeifahrzeug befreit. Bilder zeigen ihn triumphierend auf den Strassen Kiews, an einer Hand hängen noch Handschellen. Der Oppositions-Politiker rief zum Sturz des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko auf.

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Michail Saakaschwili triumphiert.

Saakaschwili hatte zuvor Demonstrationen angeführt, die die Amtsenthebung von Poroschenko zum Ziel hatten. Die Proteste sollen von Politikern finanziert worden sein, die 2014 nach dem Sturz der Regierung nach Moskau geflohen waren. Somit habe er aus Behördensicht Kriminelle unterstützt.

Saakaschwili ist zur Zeit staatenlos. Ihm wurde im Juli während eines USA-Aufenthalts die vor zwei Jahren verliehene ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen, nachdem er sich mit dem Staatschef überworfen hatte. Kurz darauf kehrte er jedoch in einer spektakulären Aktion in die Ukraine zurück.

2015 hatte er bereits die Staatsangehörigkeit seines Heimatlandes verloren, weil er den ukrainischen Pass angenommen hatte. Saakaschwili droht nun auch die Abschiebung nach Tiflis. Georgien hat wegen Ermittlungen zu Korruption und Amtsmissbrauch um eine Auslieferung gebeten. (rey/SDA)

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