Italien machte den Anfang. Nun setzen immer mehr Länder auf den Lockdown mit Ausgangssperren und Grenzschliessungen. Die Notfallmassnahme soll helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. BLICK erklärt, wo was gilt.
Tessin
Als erster Kanton ergriff das Tessin drastische Massnahmen, das öffentliche Leben ist weitgehend zum Stillstand gekommen. Restaurants und Bars sind seit Sonntag geschlossen, alle Shops ausser Lebensmittelläden, Apotheken und Tankstellen seit Montag.
Die Grenze zu Italien ist bislang nur teilweise dicht. Seit dem 11. März ist der Grenzverkehr auf die grösseren Grenzübergänge kanalisiert. Bei neun kleineren Grenzübergänge wurden die bereits installierten Barrieren geschlossen.
Offen ist die Grenze für Grenzgängerinnen und Grenzgänger.
Der Bundesrat hat am Montag nun die «ausserordentliche Lage» ausgerufen – der Stillstand gilt ab Montagmitternacht für die ganze Schweiz.
Deutschland
Deutschland hat an den Grenzen nach Österreich, nach der Schweiz, nach Frankreich, Luxemburg und Dänemark am Montagmorgen um 8 Uhr mit den geplanten Kontrollen begonnen.
Reisende ohne triftigen Grund dürfen daher nicht mehr nach Deutschland einreisen, wie ein Sprecher der deutschen Bundespolizei mitteilte. Der Warenverkehr und Berufspendler seien davon aber nicht betroffen.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (70) hatte die Massnahmen am Sonntagabend angekündigt. Sie waren zuvor von Kanzlerin Angela Merkel (65), Seehofer und mehrere Ministerpräsidenten vereinbart worden.
Österreich
Bundeskanzler Sebastian Kurz will das Coronavirus «aushungern». Er erklärte, es gebe nur drei Gründe, das Haus zu verlassen: nicht aufschiebbare Arbeit für den Beruf, der Einkauf von Lebensmitteln sowie die Notwendigkeit, anderen Menschen zu helfen. Spaziergänge sind laut dem vom Nationalrat beschlossenen Gesetzespaket nur allein gestattet oder mit Menschen, die im gleichen Haushalt leben.
Veranstaltungen sind künftig komplett untersagt, Gruppen von mehr als fünf Menschen nicht gestattet. Sportplätze, Spielplätze und «andere öffentliche Plätze der Begegnung» werden geschlossen. Bei Missachtung von Platzverboten drohen Geldstrafen von bis zu 3600 Euro.
Spanien
Nachdem die Zahl der Todesopfer sprunghaft angestiegen war, verhängt die Behörden für die 47 Millionen Spanier eine Ausgangssperre. Seit Samstag gilt ein 15-tägiger Notstand im vom Coronavirus am zweitschlimmsten betroffenen Land in Europa.
Es ist die längstmögliche Dauer für den sogenannten Alarmzustand, der dritthöchsten Notstandsstufe. Eine Verlängerung müsste vom Parlament genehmigt werden.
Die meisten Läden wurden geschlossen und der öffentliche Nah- und Fernverkehr um rund 50 Prozent reduziert. Die Spanier dürfen nur in Ausnahmefällen aus dem Haus. Erlaubt sind Fahrten zur Arbeit, zum Arzt sowie zum Kauf von Lebensmitteln und Medikamenten. Die Bürger dürfen ihr Heim auch verlassen, um Kinder, Ältere und Hilfsbedürftige zu betreuen. Urlauber und andere Menschen dürfen zu ihrem Hauptwohnsitz zurückzukehren.
Wer einen Hund hat, darf ihn Gassi führen. Allerdings «nur einzeln und ohne Begleitung», wie Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) betonte.
Frankreich
Erst kritisierten die Franzosen Italien, nun tun sie es ihren südeuropäischen Nachbarn gleich: In Frankreich bleiben alle Restaurants, Bars, Cafés, Diskotheken und Kinos geschlossen. Auch die meisten Geschäfte wurden dichtgemacht, Ausnahmen gibt es für Lebensmittelläden, Apotheken, Banken, Tankstellen und Kioske.
Ab Montag sind alle Schulen, Universitäten und Kindertagesstätten zu. In den kommenden Tagen soll der Langstreckenverkehr mit Bahn, Bus und Auto «schrittweise verringert» werden, wie Umweltministerin Elisabeth Borne ankündigte.
Als eines der letzten europäischen Länder beendete Frankreich den Skibetrieb. Premierminister Edouard Philippe rief die Franzosen zu «mehr Disziplin» angesichts der Ansteckungsgefahr auf. «Wir müssen unsere Bewegungen total einschränken.» Allerdings: die Kommunalwahl am Sonntag fand trotz der Krise noch statt.
Belgien
Seit Freitag um Mitternacht gilt in Belgien für drei Wochen der Beinahe-Lockdown: alle Cafés, Restaurants und Diskotheken sind geschlossen, die Schulen haben den Unterricht eingestellt, alle Sport- und Kulturveranstaltungen wurden abgesagt. Eltern, die arbeiten müssen, können ihre Kinder jedoch weiterhin zur Betreuung in die Schulen schicken.
Apotheken, Lebensmittel- und Tierfutterläden sind normal geöffnet – genauso wie Frittenbuden und Take-aways.
Dänemark
Dänemark ging voran. Bereits Mitte der Woche verkündete das skandinavische Land den Lockdown. Alle Events sind abgesagt, alle öffentlichen Einrichtungen und Schulen geschlossen. Wer kann, muss zuhause arbeiten.
Seit dem Wochenende ist die Grenze zu Deutschland dicht. Durch dürfen nur noch Menschen mit einem triftigen Reisegrund – etwa für Lebensmittellieferungen.
Tschechien
Die tschechische Regierung schränkt die Bewegungsfreiheit der Menschen im Kampf gegen das Coronavirus drastisch ein. Das gab Ministerpräsident Andrej Babis von der populistischen Partei ANO am Sonntagabend bekannt. «Wir stehen im Kampf mit dem Virus», sagte der Regierungschef.
Die Bürger wurden aufgefordert, sich ab Mitternacht zu Montag an ihrem Wohnort aufzuhalten und zwischenmenschliche Kontakte zu vermeiden. Ausnahmen gelten unter anderem für den Weg zur Arbeitsstätte und zurück, die Erledigung dringend notwendiger Besorgungen wie den Einkauf von Lebensmitteln sowie Arztbesuche und Parkspaziergänge.
Bereits seit Donnerstag gilt in Tschechien für 30 Tage der nationale Notstand. Damit können die Grundrechte der Bürger eingeschränkt werden. Ausländer ohne Wohnsitz in Tschechien dürfen nicht mehr in den EU-Staat einreisen. Umgekehrt dürfen Tschechen nicht mehr ausreisen. Ausnahmen gibt es unter anderem für grenznahe Pendler. Mehr als 2000 Soldaten werden für die Kontrolle der Grenzen aufgeboten.
Schulen, Restaurants, Kneipen und Geschäfte ausser Supermärkten und Apotheken sind geschlossen.
Polen
Der Zug- und Flugverkehr ist seit Sonntag eingestellt. Für Ausländer sind ausserdem für mindestens zehn Tage alle Grenzen geschlossen. Öffentliche Versammlungen mit mehr als 50 Personen sind verboten. Restaurants, Clubs und Bars sind geschlossen – ausser für Take-away.
Slowakei
Das EU- und Schengenland hat alle Grenzen für Reisende dichtgemacht – beim Flug-, Auto- und Bahnverkehr.
Seit Freitagmorgen werden die Grenzübergänge zu allen Nachbarländern streng kontrolliert. Rein darf nur noch, wer einen slowakischen Pass oder einen Wohnsitz in der Slowakei hat.
Estland und Litauen
Auch das Baltikum greift durch. Estland und Litauen haben die Grenzen für Ausländer geschlossen.
Russland
Moskau hat die Grenzen zu Polen und Norwegen geschlossen. Die Flugverbindungen nach Italien, Deutschland, Spanien und Frankreich wurden weitgehend gekappt. Nur die staatliche Gesellschaft Aeroflot darf ausgewählte Städte anfliegen.
Australien und Neuseeland
Der australische Premierminister Scott Morrison kündigte an: Reisende müssen sich künftig für 14 Tage selbst isolieren, Kreuzfahrtschiffe dürfen für mindestens 30 Tage nicht mehr anlegen. Die gleichen Massnahmen hat auch Neuseeland ergriffen.
Wo es keinen Lockdown gibt, herrschen häufig Einreisesperren. Und die treffen auch Schweizer. Nach den USA hat am Wochenende etwa auch Singapur eine Einreisesperre aus der Schweiz verhängt.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch