Das 667-Seelen-Dorf Accumoli ist besonders stark vom Erdbeben betroffen. Am Morgen wurde nach einer Familie gesucht, die unter den Trümmern lag. Fotograf Emiliano Grillotti: «Mindestens 15 Männer graben mit blossen Händen, um sie zu retten. Man hört die Schreie der Mutter und von einem der beiden Kinder.» Auch mit Wärmebildkameras wurde nach den Opfern gesucht.
Am Mittag aber waren die verzweifelten Schreie aus den Ruinen verstummt. Als die Retter schliesslich Mutter, Vater und die beiden kleinen Kinder fanden, waren sie tot.
Pfarrer Franco Gammarota erzählt, wie Bergungsleute im Städtchen Amatrice Tote aus den Ruinen gezogen haben. Im Ort seien Touristen im Hotel blockiert. Fünf afghanische Flüchtlinge versuchten verzweifelt, zwei Frauen aus einem eingestürzten Haus zu retten.
«Alles hat sich bewegt»
Bewohner der beiden Ortschaften Accumoli und Amatrice erzählen der Nachrichtenagentur Reuters vom Horror, den sie durchmachten: «Ich hatte Angst und es gab einen riesen Krach. Alles hat sich bewegt. Und wir konnten nicht aufstehen. Es gab kein Licht, keine Hilfe. Niemand hilft uns», sagt eine Überlebende.
Ein Mann in Unterhose erklärt, wie er den Moment des Bebens erlebte und sich ins Freie rettete: «Ich war oben und das Haus ist zusammengebrochen. Ich konnte mich, Gott sei Dank, retten. Und ich hoffe, dass auch all die anderen gerettet werden.» (gf)