Überfall auf Geldtransporter führt zur RAF
Terror-Rentner holen sich ihre AHV mit Gewalt

In Deutschland sind Geldtransporter überfallen worden. DNA-Spuren zeigen: Es müssen Mitglieder der gefürchteten Roten Armee Fraktion gewesen sein. Ihnen geht wohl das Geld aus.
Publiziert: 19.01.2016 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:42 Uhr
Haben offenbar wieder zugeschlagen: Die gesuchten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg (v.l.).
Foto: BKA

In den 1970er- bis 1990er-Jahren war die Rote Armee Fraktion (RAF) in Europa der Inbegriff des Bösen. Über 30 Menschenleben gehen auf das Konto der deutschen Terrororganisation – der Sachschaden der Anschläge betrug 250 Millionen Euro. 1998 erklärte sich die linksextreme Gruppe für aufgelöst. Einige ihrer damaligen Mitglieder stehen nach wie vor auf der Fahndungsliste.

Jetzt haben die Terroristen offenbar wieder zugeschlagen!

Wie der NDR berichtet, fand die Polizei bei einem Überfall in Bremen am 6. Juni 2015 DNA-Spuren von RAF-Terroristen. Drei bewaffnete Maskierte in Tarnanzügen hatten auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums einen gepanzerten Geldtransporter überfallen. Die Angreifer feuerten aufs Auto, konnten aber die Türe nicht öffnen. Sie flüchteten ohne Beute. Verletzt wurde niemand.

In zwei ihrer zurückgelassenen Fahrzeuge hinterliessen die Täter DNA-Spuren. Die gleichen Personen hatten schon 1999 in Duisburg in ähnlicher Manier einen Geldtransporter überfallen. Auch Ende 2015 griffen sie einen Geldtransporter an – allerdings erfolglos.

Es handelt sich offenbar um Daniela Klette (57), Ernst-Volker Staub (58) und Burkhard Garweg (Alter unbekannt). Sie alle werden der RAF zugeordnet und sind vom deutschen Bundeskriminalamt zur Fahndung ausgeschrieben. Für die Ergreifung «bestimmter Beschuldigter» der RAF wartet sogar eine Belohnung in Millionenhöhe!

RAF-Kenner sehen hinter den Überfällen ein besonderes Motiv: Den alternden Terroristen geht langsam das Ersparte aus. Sie brauchen Geld für ihre Rente!

Die RAF bezeichnete sich als eine kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla nach südamerikanischem Vorbild. Sie entführten und töteten Politiker, Polizisten, Zollbeamte, Soldaten und Wirtschaftsvertreter. Im sogenannten Deutschen Herbst des September und Oktober 1977 erreichte der Linksterrorismus in Deutschland seinen Höhepunkt. Damals wurde der Präsident des Bundesverbandes der Arbeitgeber Hanns Martin Schleyer in Köln entführt und ermordet. 

Die bekanntesten RAF-Köpfe waren Andreas Baader und Ulrike Meinhof. (gf)

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