Über vier Jahre nach Atom-Katastrophe
Japan bestätigt erste Krebs-Erkrankung

Viereinhalb Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat die japanische Regierung erstmals offiziell bestätigt, dass ein früherer Angestellter des Kraftwerks nach der Atom-Katastrophe an Krebs erkrankt ist. Der Mann wird finanziell entschädigt.
Publiziert: 20.10.2015 um 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:36 Uhr
Aufräumarbeiten im zerstörten Kernkraftwerk Fukushima (Symbolbild)
Foto: Keystone

Der Fall ist eine Premiere: Zum ersten Mal gesteht die japanische Regierung öffentlich ein, dass eine Krebs-Erkrankung eines Mannes in direktem Zusammenhang zur Fukushima-Katastrophe steht.

«Der Fall erfüllt die Kriterien», sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums heute in Tokio. Andere Krankheitsursachen könnten ausgeschlossen werden. Bei dem Mann, der nach der Havarie 2011 in dem Atomkraftwerk gearbeitet habe, sei Leukämie diagnostiziert worden. Der Ex-Angestellte wird nach Angaben des Ministeriumsvertreters nun finanziell entschädigt.

Nach dem Unglück erkrankten mehrere Arbeiter, die in der Anlage im Nordosten Japans tätig waren,an Krebs. Bislang wurde ein direkter Zusammenhang zwischen der Atomkatastrophe und den Krebsdiagnosen aber offiziell nie bestätigt. In drei Fällen dauert die Prüfung noch an.

Im Atomkraftwerk Fukushima war infolge eines schweren Erdbebens und eines Tsunamis am 11. März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Drei der sechs Reaktoren wurden bei der Katastrophe zerstört und das umliegende Gebiet radioaktiv verseucht.

Die Aufräumarbeiten sollen noch vier Jahrzehnte dauern. Zehntausende Menschen mussten damals die verstrahlte Gegend in und um Fukushima verlassen. (cat/SDA)

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