Über Grönland setzten die Wehen ein – und die erste Klasse wurde zum Kreisssaal
Frau bringt Baby in Air-France-Flieger zur Welt

Die hochschwangere Toyin Ogundipe hatte Glück: Als bei ihr im Flugzeug die Wehen einsetzten, waren gleich zwei Ärzte zur Stelle.
Publiziert: 23.01.2018 um 04:38 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:30 Uhr
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Geburt im Flugzeug: Der Urologe Dr. Sij Hemal brachte mit der  Kinderärztin Susan Shepard Toyin Ogundipes Baby zur Welt.
Foto: Cleveland Clinic

Als die Air-France-Maschine auf der Strecke von Paris nach New York über Grönland flog, setzten bei der hochschwangeren Toyin Ogundipe (41) plötzlich die Wehen ein: Die Bankerin, die in Nigeria und Grossbritannien lebt, musste ihr Kind im Flugzeug zur Welt bringen.

Eine Notlandung hätte mit zwei Stunden zu lange gedauert, denn der Flieger hätte eine US-Militärbasis auf den Azoren ansteuern müssen. Der Pilot entschloss sich, weiterhin den vier Stunden entfernten JFK-Flughafen anzufliegen – und Ogundipe, die mit ihrer kleinen Tochter reiste, hatte Glück.

Gleich zwei Ärzte konnten dem werdenden Mami helfen

Dr. Sij Hemal (27), Urologe in der Cleveland Clinic im US-Bundesstaat Ohio, war ebenfalls im Flugzeug und konnte bei der Geburt des Kindes mithelfen. Er sass im Flieger zufälligerweise neben der französischen Kinderärztin Susan Shepard und wartete gerade auf ein Glas Champagner, als er zum Einsatz gerufen wurde. «Ich dachte, ich trinke etwas und schlafe dann ein. Zum Glück habe ich nichts getrunken», erinnert sich Hemal in einem Post auf der Seite der Cleveland Clinic.

«Die Frau hatte zu jenem Zeitpunkt alle zehn Minuten Wehen. Wir überwachten sie von da an», erklärt Hemal. Knapp eine Stunde verging, ehe die Wehen nur noch im Abstand von zwei Minuten kamen. «Da wussten wir, dass wir das Baby im Flugzeug zur Welt bringen würden.» Die ersten Klasse des Fliegers wurde notgedrungen zum Kreisssaal.

Dr. Hemal hatte während seiner Ausbildung bei sieben Geburten mitgeholfen. «Wir werden geschult, in Notfall-Situationen klar zu denken. Ich habe einfach versucht, alles, was schief gehen könnte, in Betracht zu ziehen und eine Lösung zu finden.»

Sie brachte einen gesunden Buben zur Welt

Das werdende Mami war bei der Geburt im Flugzeug ganz ruhig. «Ich war entspannt. Ich wusste, dass ich in sicheren Händen bin. Sie taten alles, was ein Arzt oder eine Hebamme getan hätte, wenn ich im Kreisssaal gewesen wäre. Sogar besser, wie ich finde!» Eine halbe Stunde später war der kleine Jake auf der Welt.

Gleich nach der Landung wurden Ogundipe und ihr gesunder Bub in ein Spital gebracht. Mit Hamal, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, hat das Flugi-Mami auch knapp einen Monat nach der ungewöhnlichen Geburt noch immer Kontakt. (kad)

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