Bei Luftangriffen auf die Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten Syriens sind heute nach Angaben von Rettungskräften und Anwohnern Dutzende Menschen getötet worden. Nach Einschätzung von Anwohnern seien die Angriffe durch russische Flugzeuge ausgeführt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Auch die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte geht von einem russischen Angriff aus.
Bei den mindestens sechs Luftschlägen seien ein gut besuchter Markt im Zentrum der Stadt, zahlreiche Regierungsgebäude und Wohnviertel getroffen worden. Mindestens 73 Tote wurden nach Angaben von Rettungskräften geborgen. Zahlreiche Menschen würden noch unter den Trümmern vermutet.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach hingegen von 36 Toten. Die Angriffe wurden von offizieller Seite in Damaskus zunächst nicht kommentiert.
Russland unterstützt mit Luftangriffen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, für den der Verlust der Provinz Idlib ein herber Rückschlag war. Nach russischer Darstellung sollen die Luftangriffe vornehmlich die Extremistenmiliz IS treffen.
Kritiker werfen Russland allerdings vor, auch gemässigte Rebellengruppen zu bekämpfen und durch wahllose Bombardierungen zahlreiche zivile Opfer zu verursachen. (lex/SDA)